Anhaltender Mitgliederschwund:Bistum Augsburg macht Minus

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Der Mitgliederschwund in der katholischen Kirche schlägt sich in geringeren Kirchensteuereinnahmen nieder. Das bekommt auch das Bistum Augsburg zu spüren. Das Bild zeigt das Bischofspalais in Augsburg. (Foto: Stefan Puchner/dpa)

Die Kirchensteuer macht im Bistum Augsburg rund 83 Prozent aller Einnahmen aus. Nun sind die Zahlen eingebrochen. Die Diözese hat Pläne zum Gegensteuern.

Durchwachsene Entwicklung im Bistum Augsburg: Das Kirchensteueraufkommen ist 2023 im Vergleich zu 2022 zurückgegangen, wie die Diözese am Mittwoch mitteilte. Es sank demnach von 391,9 Millionen auf 370,4 Millionen Euro – unter das Vor-Corona-Niveau von 2019 (380,3 Millionen Euro).

Die Aktivitäten der Diözese, also auch das karitative Wirken, würden vor allem aus Kirchensteuern bezahlt. Diese machten rund 83 Prozent aller Erträge aus. Abgeschlossen wurde das Jahr 2023 laut Mitteilung mit einem Minus von 3,7 Millionen Euro (2022: plus 4,6 Millionen Euro). Das Bistumsvermögen sei indes um rund 11 Millionen auf rund 814,4 Millionen Euro gewachsen.

Bischofsvikar Walter Merkt sagte: „Aufgrund des anhaltenden Mitgliederrückgangs in den vergangenen Jahren ist der nun deutliche Rückgang des Kirchensteueraufkommens nicht überraschend.“ Finanzdirektor Dominikus Kleindienst ergänzte, für 2024 sei zwar mit einer leichten Erholung bei den Einnahmen aus der Kirchensteuer zu rechnen. Allein: „Mittel- und langfristig müssen wir von einer Fortsetzung der negativen Entwicklung ausgehen. Durch konsequente Profilierung und Priorisierung wollen wir aber auch in den kommenden Jahren möglichst ausgeglichene Jahresergebnisse erzielen.“

Der Jahresabschluss wurde laut Mitteilung nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften erstellt. Er gilt als strengstes Regelwerk für Bilanzen in Deutschland. Der Abschluss habe den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers erhalten, Gleiches gelte für weitere Körperschaften im Bereich der Diözese.

Demnach sank die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls auf 678 Millionen Euro (2022: 686,5 Millionen Euro). Dieses Vermögen sichert vor allem die Altersversorgung der Diözesanpriester. Die Bilanzsumme des Domkapitels belaufe sich wie 2022 auf 3,8 Millionen Euro. Beim Katholischen Pfründestiftungsverbund Sankt Ulrich stehe eine Summe von 1,5 Milliarden Euro (2022: 977 Millionen Euro) in den Büchern. Der Zuwachs ergebe sich vor allem aus der finanzrechtlichen Aufnahme von Dekanaten, also diözesanen Verwaltungseinheiten, in den Verbund.

Die Diözese Augsburg ist mit 13 665 Quadratkilometern Fläche und etwa 1,17 Millionen (2021: rund 1,18 Millionen) Katholiken das zweitgrößte der sieben katholischen Bistümer in Bayern.

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