Gesundheitswesen:Arbeitsgemeinschaft soll bayernweit mehr Kurzzeitpflegeplätze schaffen

Wenn die Angehörigen zum Beispiel in den Urlaub fahren, können Pflegebedürftige in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung versorgt werden. (Foto: Markus Scholz/dpa-tmn)

Im Freistaat werden Pflegebedürftige größtenteils von Angehörigen zu Hause betreut. Diesen Personenkreis will das Gesundheitsministerium nun gezielt entlasten.

Eine neu gegründete „Arbeitsgemeinschaft Kurzzeitpflege“ will bayernweit Einrichtungen bei der Schaffung oder Aufstockung von Kurzzeitpflegeplätzen unterstützen. „In Bayern werden 80 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause betreut und versorgt und davon nur ein Drittel mit Unterstützung durch Pflegedienste“, sagte Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Judith Gerlach (CSU) laut einer Mitteilung ihres Ministeriums vom Donnerstag.

Bei der Pflege zu Hause bestehe die große Gefahr, dass die Pflegepersonen selbst krank werden, wenn die Erholungsphasen zu kurz sind. Deshalb brauche es mehr Angebote, die es ermöglichen, die Pflege zeitweise abgeben zu können, um neue Kraft tanken zu können, so die Ministerin. Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium fördere die Schaffung von Kurzzeitpflegeplätzen mit 100 000 Euro pro Platz. Dadurch hätte von 2020 bis 2023 schon die Schaffung von 270 neue Kurzzeitpflegeplätzen unterstützt werden können. Doch das reiche noch lange nicht aus. Der Betrieb müsse wirtschaftlicher gestaltet werden, um Anbieter zu motivieren, solche Pflegeplätze aufzubauen, sagte Gerlach.

Unter den Mitgliedern der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft sind neben dem bayerischen Pflegeministerium unter anderem auch Spitzenverbände wie das Bayerische Rote Kreuz oder der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste. In regelmäßigen Treffen werden gemeinsam Maßnahmen erarbeitet, die es den Trägern und den potenziellen Anbietern von Kurzzeitpflegeplätzen erleichtern, Plätze zu schaffen oder auszubauen.

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