Antiterror-Übung in Sulzbach-RosenbergWenn Polizei und Bundeswehr den Ernstfall proben

Lesezeit: 2 Min.

Bei dem fiktiven Szenario geht es um einen Anschlag auf einen Militärkonvoi während einer Truppenverlegung an die Ostgrenze der Slowakei.
Bei dem fiktiven Szenario geht es um einen Anschlag auf einen Militärkonvoi während einer Truppenverlegung an die Ostgrenze der Slowakei. (Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz)
  • Bundeswehr, Rettungskräfte und bayerische Polizei führen am Donnerstag in Sulzbach-Rosenberg die gemeinsame Terrorabwehr-Übung „Roadtex 2025" durch.
  • Das fiktive Szenario simuliert einen Anschlag auf einen Militärkonvoi während einer Truppenverlegung an die Ostgrenze der Slowakei.
  • Innenminister Herrmann betont die Wichtigkeit solcher Übungen angesichts der aktuellen Veränderungen in der internationalen Sicherheitslage.
Von der Redaktion überprüft

Dieser Text wurde mit der Unterstützung einer generativen künstlichen Intelligenz erstellt. Lesen Sie mehr über unseren Umgang mit KI.

Fanden Sie diese Zusammenfassung hilfreich?
Mehr Feedback geben

Bundeswehr, Rettungskräfte und die bayerische Polizei halten eine gemeinsame Terrorabwehr-Übung in der Oberpfalz ab. Das fiktive Szenario: ein Anschlag auf einen Militärkonvoi. Innenminister Joachim Herrmann betont die Wichtigkeit derartiger Zusammenarbeit.

Von Carolin Helmker, Sulzbach-Rosenberg

Erst knallt es, dann steigt eine Rauchwolke über dem Gelände der Bereitschaftspolizei in Sulzbach-Rosenberg auf. Befehle hallen über das Areal, Soldaten springen von einem Panzer, Polizisten in schwerer Schutzausrüstung rücken an: Was ein bisschen nach Katastrophenfilm aussieht, ist die gemeinsame Terrorabwehr-Übung „Roadtex 2025“ von Polizei und Bundeswehr am Donnerstag in der Oberpfalz.

Bei dem fiktiven Szenario geht es um einen Anschlag auf einen Militärkonvoi während einer Truppenverlegung an die Ostgrenze der Slowakei. Ein ziviler Transporter durchbricht eine Absperrung und rast auf einen Rastplatz, auf dem Soldaten und Polizisten gerade eine Pause einlegen. Der Wagen rammt einen Militärlaster, mehrere Polizeibeamte und Soldaten werden verletzt. Einer der Täter liegt bewusstlos im Fahrzeug, ein anderer ist auf der Flucht. Alles nur gespielt, natürlich.

SZ Bayern auf Whatsapp
:Nachrichten aus der Bayern-Redaktion – jetzt auf Whatsapp abonnieren

Von Aschaffenburg bis Berchtesgaden: Das Bayern-Team der SZ ist im gesamten Freistaat für Sie unterwegs. Hier entlang, wenn Sie Geschichten, News und Hintergründe direkt aufs Handy bekommen möchten.

Sekunden entscheiden nun darüber, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert: Sanitäter der Bundeswehr errichten im Schutz eines gepanzerten Eagle-Fahrzeugs einen sogenannten Casual Collecting Point, an dem Verwundete versorgt werden. Währenddessen rücken Polizisten mit 20 Kilogramm schwerer Ausrüstung an, um den Flüchtigen zu stellen. Später übernehmen Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz die weiteren Maßnahmen.

Innenminister Joachim Herrmann (rechts) sagte bei seinem Besuch der Antiterror-Übung Roadtex 2025 mit den verschiedenen Einsatz- und Rettungskräften: „Angesichts der aktuellen Veränderungen in der internationalen Sicherheitslage ist es besonders wichtig, dass wir uns gut auf die Gefahren vorbereiten.“
Innenminister Joachim Herrmann (rechts) sagte bei seinem Besuch der Antiterror-Übung Roadtex 2025 mit den verschiedenen Einsatz- und Rettungskräften: „Angesichts der aktuellen Veränderungen in der internationalen Sicherheitslage ist es besonders wichtig, dass wir uns gut auf die Gefahren vorbereiten.“ (Foto: Michael Bihlmayer/Imago)

Insgesamt 120 Einsatzkräfte sind an der Übung beteiligt. Neben dem Hauptszenario mit dem Transporter werden in verschiedenen Formaten weitere Bedrohungslagen simuliert, die den Militärkonvoi behindern – etwa Blockadeaktionen, Drohnensichtungen und Hackerangriffe. Was hier geübt wird, ist jedoch mehr als ein taktisches Manöver. Es geht um die Frage, wie Deutschland auf immer komplexere Bedrohungen in einer angespannten Weltlage reagiert – von Cyberattacken bis hin zu Terroranschlägen.

Vor Kurzem wurden am Münchner Flughafen und am Fliegerhorst Erding Drohnen gesichtet. Innenminister Joachim Herrmann (CSU), der sich am Donnerstagmorgen selbst ein Bild von der Übung macht, sagt: „Angesichts der aktuellen Veränderungen in der internationalen Sicherheitslage ist es besonders wichtig, dass wir uns gut auf die Gefahren vorbereiten. Gemeinsame Übungen von Polizei und Bundeswehr sind im Kampf gegen Bedrohungen wichtiger denn je.“

Bei der Antiterror-Übung in Sulzbach-Rosenberg waren auch bewaffnete Soldaten im Flecktarn dabei.
Bei der Antiterror-Übung in Sulzbach-Rosenberg waren auch bewaffnete Soldaten im Flecktarn dabei. (Foto: Michael Bihlmayer/Imago)

Übungen wie Roadtex finden seit 2017 regelmäßig in der Anti-Terror-Übungsreihe „Terrorism Exercise“ (Tex) der bayerischen Polizei und des Bundeswehr-Landeskommandos in Bayern statt. Bayern war das erste Bundesland, das in großem Maßstab die Kooperation zwischen Polizei und Bundeswehr bei komplexen Terrorlagen erprobt hat. Nach der Auftaktübung 2017 folgten eine weitere Großübung 2018 und mehrere regionale Szenarien – zuletzt die „Alpentex 2023“ im Gebirge und die „Maintex 2024“ in Würzburg, bei der es galt, chemische, biologische, radiologische und nukleare Waffen unschädlich zu machen. Durch das kontinuierliche Üben wollen die Einsatzkräfte lernen, wie sie ihre Arbeit besser aufeinander abstimmen können.

Die Kooperation von Polizei, Bundeswehr und Rettungskräften werde immer enger, besser und professioneller, heißt es. Die Tex-Reihe solle daher fortgeführt werden.
Die Kooperation von Polizei, Bundeswehr und Rettungskräften werde immer enger, besser und professioneller, heißt es. Die Tex-Reihe solle daher fortgeführt werden. (Foto: Polizeipräsidium Oberpfalz)

Doch die aktuelle Übung hat auch internationale Dimensionen. Als Nato-Bündnispartner beteiligt sich Deutschland regelmäßig an derartigen Formaten, um im Krisenfall schnell reagieren zu können – etwa bei Truppenverlegungen an die Nato-Ostflanke, erklärt André Bodemann, stellvertretender Befehlshaber des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr in Berlin. Im Fall einer konkreten Bedrohung durch Russland sollen sich die Einheiten dort verteidigungsbereit zeigen und einen Angriff abschrecken. „Es geht darum, dass wir schnell handeln können – heute haben wir gesehen, wie wichtig es ist, dass das gut funktioniert“, sagt Bodemann.

Auch Innenminister Herrmann zeigt sich zuversichtlich: „Die Kooperation von Polizei, Bundeswehr und Rettungskräften wird immer enger, besser und professioneller.“ Die Tex-Reihe solle daher fortgeführt werden. Ebenfalls zufrieden zeigt sich Thomas Schöniger, Präsident des Polizeipräsidiums Oberpfalz: „Was uns heute hier vereint, ist weit mehr als eine bloße Übung. Es ist der feste Wille, gemeinsam Sicherheit und Vertrauen in unsere Gesellschaft nachhaltig zu stärken.“

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

ExklusivWassertrüdingen
:Pläne für Wiedereröffnung von Legehennen-Schlachtbetrieb sind gescheitert

Die Bemühungen, die wegen Hinweisen auf Tierquälerei geschlossene Firma durch eine neue Gesellschaft zu übernehmen und erneut zu betreiben, sind wegen finanzieller Schwierigkeiten ins Leere gelaufen.

SZ PlusVon Uwe Ritzer und Max Weinhold Hernandez

Lesen Sie mehr zum Thema

  • Medizin, Gesundheit & Soziales
  • Tech. Entwicklung & Konstruktion
  • Consulting & Beratung
  • Marketing, PR & Werbung
  • Fahrzeugbau & Zulieferer
  • IT/TK Softwareentwicklung
  • Tech. Management & Projektplanung
  • Vertrieb, Verkauf & Handel
  • Forschung & Entwicklung
Jetzt entdecken

Gutscheine: