Die wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe verurteilte Unternehmerin Andrea Tandler bietet offenbar sehr viel Geld und Ressourcen auf, um ihre Haftstrafe von vier Jahren und fünf Monaten zu reduzieren, zu der sie im Dezember verurteilt worden war. Sie hat Revision gegen das Urteil des Landgerichts München eingelegt. Begründen sollen diese Revision nun zwei Anwälte aus der Münchner Anwaltskanzlei König Gauweiler Sauter, wie Tandlers Sprecher am Dienstag mitteilte.
Damit lässt sich die Profiteurin der Corona-Pandemie, die durch Maskendeals 48,4 Millionen Euro Provision verdient hatte, ausgerechnet von einer Kanzlei vertreten, in der ein anderer Corona-Profiteur sitzt: der frühere bayerische Justizminister Alfred Sauter, der ebenfalls hohe Provisionen für die Vermittlung von Schutzausrüstung während der Pandemie erhalten hatte - dabei allerdings keine Steuern hinterzogen hatte wie Tandler. Deswegen war die Empörung über die profitablen Geschäfte von Sauter zwar groß, juristisch hatte er allerdings nichts zu befürchten.
Auch Tandlers früherer Partner Darius N. hat offenbar keine Berührungsängste. Er lässt sich ebenfalls von zwei Anwälten der Kanzlei König Gauweiler Sauter in der Revision vertreten. Darius N. war zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden.