Im Mai erreichte die Auseinandersetzung um Amazon einen skurrilen Höhepunkt. Seit zwei Jahren streiten die Allersberger derart erbittert über eine Ansiedelung des US-Versandriesen, dass tiefe Gräben die kleine Gemeinde in Mittelfranken durchziehen und persönliche Feindschaften ausgebrochen sind. Die Argumente der Amazon-Gegner sind die üblichen: kaum Steuereinnahmen, schlechte Arbeitsbedingungen, viel Schwerlastverkehr. Die Befürworter erhoffen sich vom geplanten Sortierzentrum 400 neue Arbeitsplätze und Geld für die leere Gemeindekasse. Der parteilose Bürgermeister Daniel Horndasch und eine Mehrheit im Marktrat treiben die Pläne voran, bevorzugt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. So fiel auch der Beschluss am 3. Mai in nicht-öffentlicher Sitzung: Die Gemeinde will dem von Amazon vorgeschalteten Gewerbeentwickler P 3 Logistic Parks die notwendigen Flächen für 250 Euro pro Quadratmeter verkaufen. Obwohl andere Bieter bis zu 300 Euro geboten haben.
Wirtschaft in Bayern:Amazon spaltet Allersberg
Der Versandriese will sich in Mittelfranken ansiedeln, seitdem streiten Gegner und Befürworter miteinander. Über einen erbitterten Kleinkrieg in einem idyllischen Ort.
Von Uwe Ritzer, Allersberg
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