Auch in Anwesenheit der Sorgeberechtigten:Holetschek: Kein Alkohol in Gaststätten mehr für unter 16-Jährige

Holetschek fordert, das Jugendschutzgesetz und das Gewerberecht konsequent zu vollziehen. (Foto: Tobias Hase/dpa)

Bayerns Gesundheitsminister will das "begleitete Trinken" abschaffen. Ein Fünftel der 12- und 13-Jährigen hat schon einmal Alkohol probiert, wie Zahlen der BZgA zeigen.

Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren sollen in Gaststätten keinen Alkohol mehr trinken dürfen, auch wenn die Sorgeberechtigten mit ihnen ausgehen. Das hat am Freitag zur Eröffnung des deutschsprachigen Ländertreffens der Selbsthilfeorganisation Anonyme Alkoholiker in München der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek gefordert. "Dieses sogenannte begleitete Trinken muss meiner Ansicht nach abgeschafft werden", sagte der Minister laut einer Mitteilung seines Ministeriums.

Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2021 würden zeigen, dass Alkoholkonsum in Deutschland schon bei Jugendlichen verbreitet sei. Ein Fünftel der 12- und 13-Jährigen habe einmal Alkohol probiert. Bei den 16- und 17-Jährigen sei es mit gut 88 Prozent bereits die überwiegende Mehrheit. Knapp ein Fünftel der 16- und 17-Jährigen konsumiere Alkohol regelmäßig, das heißt wöchentlich.

Die bayerische Staatsregierung setze sich für einen verantwortungsvollen Umgang von Erwachsenen mit Alkohol ein. Für Kinder und Jugendliche, für die Alkoholkonsum ein besonders hohes Gesundheitsrisiko darstelle, "sind insbesondere die Sensibilisierung für das Thema und die Erhöhung des Einstiegsalters beim Alkoholkonsum maßgebliche Präventionsziele", sagte Holetschek. Er forderte, das Jugendschutzgesetz und das Gewerberecht konsequent zu vollziehen. Sucht-Selbsthilfegruppen würden die professionelle Versorgungslandschaft niedrigschwellig ergänzen, stellte Holetschek fest. In Bayern gebe es schätzungsweise 1.200 Selbsthilfegruppen aus dem Suchtbereich, darunter sind auch die Anonymen Alkoholiker.

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