Ende März, Rathaus Augsburg, die AfD-Stadtratsfraktion lädt zum Empfang. Der DJ spielt einen Ballermann-Klassiker, "Looking for Freibier". Stephan Protschka bestellt stilles Wasser. Er braucht kein Bier, um auf Temperatur zu kommen. Außer dem Wasser ist nichts still an diesem Mann. Eben hat er die Festrede gehalten, jetzt reißt er sich die Krawatte aus dem Kragen, öffnet den oberen Hemdknopf. In seiner Partei sei ja angeblich jeder "rechtsradikal und Nazi", sagt Protschka. "Scheißdreck!"
Zehn Jahre AfD:Partei der Hemmungslosen
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Stephan Protschka, Landesvorsitzender der bayerischen AfD, spricht beim Politischen Aschermittwoch. Ministerpräsident Markus Söder wird hier als "Landesverräter" geschmäht.
(Foto: Armin Weigel/dpa, Bearbeitung: SZ)Im März 2013 gründete sich der Landesverband Bayern. Wie aus der Sammlungsbewegung von Euroskeptikern eine in weiten Teilen rechtsextreme Partei geworden ist, bei der Hass und Beleidigungen zum Umgangston gehören.
Von Andreas Glas und Johann Osel, Augsburg/Deggendorf/München
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