Gesundheit in Bayern:Bayern weitet Abwassermonitoring auf Grippe aus

Lesezeit: 1 Min.

Das Abwassermonitoring habe sich während der Corona-Pandemie als „modernes und effizientes Tool zur Überwachung des Infektionsgeschehens“ bewährt, heißt es von Gesundheitsministerin Judith Gerlach. (Foto: Stephanie Pilick/dpa)

Um Corona im Blick zu behalten, wird das Abwasser untersucht. Dieses Monitoring hat der Freistaat auch auf die Grippe ausgeweitet und veröffentlicht nun regelmäßig die Ergebnisse.

Bayern hat sein für Corona eingeführtes Abwassermonitoring auf Grippeviren ausgeweitet. Die Ergebnisse der regelmäßigen Untersuchungen in rund 30 Städten werden nun zusammen mit den Corona-Werten im Internet veröffentlicht, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag mitteilte. Aktuell sind alle Messwerte vergleichsweise gering. Dies war allerdings auch zu erwarten, da die Grippe typischerweise saisonal mit einem Höhepunkt im späten Winter auftritt.

„Wir haben mit dem Abwassermonitoring während der Corona-Pandemie ein modernes und effizientes Tool zur Überwachung des Infektionsgeschehens eingerichtet“, sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). „Bayern untersucht die entnommenen Abwasserproben mittlerweile auch auf Influenza A- und B-Viren. Zusammen mit den Meldungen der Infektionsfälle nach dem Infektionsschutzgesetz erhalten wir so einen guten Überblick über das aktuelle Infektionsgeschehen im Freistaat.“

Dies geschieht offenbar teilweise schon etwas länger. Die Daten im Netz reichen in einigen Entnahmestellen bis ins vergangene Jahr zurück. In der Regel gibt es einen Zeitverzug von einigen Tagen, da die Proben untersucht werden müssen. „Grundsätzlich lassen sich von infizierten Menschen ausgeschiedene Erreger im Abwasser molekularbiologisch nachweisen und bis zu einem gewissen Grad in ihrer Menge bestimmen“, erklärte der Präsident des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Christian Weidner. „Virus-Vorkommen in der Bevölkerung können so losgelöst von der direkten Testung infizierter Personen ermittelt werden.“

Die im Netz veröffentlichten Messwerte für die Proben aus einzelnen Standorten sind nicht direkt miteinander vergleichbar. Für jeden Standort wird der Messwert im Vergleich zu früheren Ergebnissen ausgewiesen. Der höchste Wert im angezeigten Zeitraum wird dabei jeweils auf 100 standardisiert, alle anderen im Verhältnis dazu dargestellt. Dadurch sind Vergleiche der Zahlen zu anderen Standorten nicht sinnvoll, die Darstellung ermöglicht allerdings einen guten Eindruck über die Entwicklung im Zeitverlauf. Die Kurven auf der Seite zeigen fast alle einen Höhepunkt im Februar und aktuell – sommertypisch – sehr viel niedrigere Werte.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusAlpen
:Der Kristall-Jäger

Gerd Frischmuth ist mit 88 Jahren noch immer im Hochgebirge auf der Suche nach Smaragden und Kristallen. In all den Jahren stieß er dabei auch auf Goldstollen aus dem Mittelalter und eine Hand im Eis. Über einen der wohl ältesten Kristallsucher, dessen Leben nicht nur reich an Edelsteinen ist.

Von Patrick Wehner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: