MeinungSchwangerschaftsabbruch:Das Telemedizin-Verbot bei Abtreibungen zeigt das absurde Misstrauen gegenüber Frauen

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Kommentar von Nina von Hardenberg

Lesezeit: 1 Min.

"Abortion is Healthcare" (auf Deutsch: Abtreibung ist Gesundheitsversorgung) steht auf einem Plakat auf einer Demo in München. (Foto: Aaron Karasek/IMAGO/aal.photo)

Die bayerischen Landtagsfraktionen aus CSU und Freien Wählern halten es für nötig, Schwangerschaftsabbrüche per Telemedizin zu verbieten. Das zeigt die Vorurteile konservativer Politiker.

„Telemedizin hat das Zeug, Diagnose und Therapie für den Patienten deutlichst zu verbessern!“ Diesen Satz liest man auf der Internetseite des CSU-Gesundheitsexperten Bernhard Seidenath. Er schrieb ihn vergangenes Jahr anlässlich eines Panels zur Telemedizin in Erlangen. Aber ups, da ging es ja um Herzprobleme. Fürs Herz ist die Telemedizin also gut, in der Schlaganfall-Therapie lange etabliert und auch etwa beim Hautscreening bietet die AOK Bayern ihren Patienten einen ersten Online-Check an, um Wartezeiten zu verkürzen. Und niemand, wirklich niemand kommt auf die Idee, dass Patienten hier gefälschte Bilder einreichen könnten, etwa um schneller zum Arzt vorgelassen zu werden.

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:Bayern verbietet telemedizinische Schwangerschaftsabbrüche

Der Freistaat ist bundesweit Schlusslicht bei der Versorgung von ungewollt Schwangeren. Nun haben CSU und FW im Landtag ein Verbot für medikamentöse Abbrüche per Videosprechstunde durchgesetzt. Dagegen regt sich Protest.

Von Linus Freymark

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