Für rund 35 000 Schülerinnen und Schüler in Bayern beginnen an diesem Mittwoch die Abiturprüfungen - und nach derzeitigem Stand ohne technische Pannen: Während in Nordrhein-Westfalen Server-Probleme den Schulen das Herunterladen der Fragen so unmöglich machte, dass das Abi um zwei Tage verschoben werden musste, soll in Bayern alles störungsfrei über die Bühne gehen.
Das liegt jedoch nicht daran, dass der Freistaat bei der Digitalisierung weiter wäre - sondern dass man hierzulande lieber wie bisher auf analoge Verteilmechanismen vertraut. Denn in Bayern werden Abi-Prüfungen "in Papierform übermittelt und am Morgen des jeweiligen Prüfungstags an den Schulen geöffnet", heißt es vonseiten des Kultusministeriums. Der Grund: Digitale Übertragungswege seien "nicht nur im Schulbereich" gefährdet. Etwaige Umstellungen würden bei einer digitalen Verteilung zunächst "stets sorgfältig vorbereitet und erprobt".
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Nähere Angaben darüber, wie genau und von wem die Abiturprüfungen in die Schulen gebracht werden, will man im Ministerium nicht machen, um die Abläufe nicht zu gefährden. Versuche wie etwa 2020 an einem Bamberger Gymnasium, mittels nächtlichem Tresoraufbrechens Abi-Prüfungen zu entwenden, endeten mit Bewährungsstrafen - und brachten auch sonst keine Vorteile ein, da vorbereitete Ersatzaufgaben zum Einsatz kamen.
Der Bayerische Philologenverband bestätigte via Twitter, dass es beim bayerischen Abi keine Downloads gebe, ausgenommen die "Tondokumente für die Hörverstehen-Tests" in den Fremdsprachen. Deren Prüfung steht allerdings erst für 28. April an, im Fach Französisch sogar für 5. Mai; den Anfang macht am Mittwoch Deutsch. Na dann: viel Erfolg!