10-H-Regel in Bayern:Windrad ja, aber bitte woanders

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Bei einem Föhntag sieht man von Oberbayern aus bis weit in die Alpen hinein. Ganz ohne Windräder. (Foto: Christian Endt)

Bayerns Windräder sind ungleich übers Land verteilt, die meisten stehen in Franken. Welche Folgen hat das Ende von 10 H? In Oberbayern sorgt man sich jedenfalls schon ums Landschaftsbild.

Von Maximilian Gerl, Matthias Köpf, Hans Kratzer und Olaf Przybilla, München

Günter Dippold ist Bezirksheimatpfleger in Oberfranken, die Verbreitung von Windrädern ist nicht sein Spezialgebiet. Das aber weiß Dippold aus dem Stegreif zu sagen: Dass nirgendwo sonst in Bayern mehr Windräder stehen als in der Region um Hof - und dass Windräder im Norden Bayerns beileibe keine Seltenheit mehr sind, während man sie im Süden "noch mit der Lupe suchen muss". Dippold glaubt zudem beobachtet zu haben, dass wertvolle Kulturlandschaften von den Einheimischen im Süden Bayerns generell besser geschützt werden. Wenn er sich den "Gottesgarten" in Oberfranken betrachte, diesen gesegneten Flecken mit Kloster Banz und Vierzehnheiligen, und er realisiere, wie schändlich dieses Tal mit Autobahn und Industrie zugebaut worden sei, so drücke ihn schon der Verdacht: "Das hätten sie im Süden Bayerns zu verhindern gewusst." Weil die Natur dort schöner ist? Nein: viel eher, "weil die Menschen da mehr Selbstbewusstsein für das Eigene" an den Tag legten. Das zu kritisieren, läge ihm fern. Er finde das gut.

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