Baustellen:Bahn investiert ins Schienennetz

Bahnreisende in Bayern müssen sich auch dieses Jahr auf Fahrplanänderungen und Behinderungen gefasst machen. Denn die Bahn baut im Freistaat so viel wie in keinem anderen Bundesland. Dafür gibt sie heuer insgesamt 1,15 Milliarden Euro aus, allein in das vorhandene Schienennetz fließen 740 Millionen. So stehen unter anderem der Neubau von Brücken zwischen Augsburg und Nürnberg an, moderne Stellwerke zwischen Würzburg und Nürnberg sowie neue Schienen und Oberleitungen zwischen Rosenheim und Salzburg. Da der Verkehr auf letzterer Strecke nur eingleisig läuft, fällt zwischen Mitte April und Mitte Juli der Eurocity zwischen München und Salzburg aus, der Meridian, die Railjet- sowie den Nachtzüge der ÖBB verkehren weiterhin. Nach Auskunft eines Bahnsprechers ist hier aber mit Verspätungen zu rechnen.

Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel erwartet sich von der Erneuerung der Schieneninfrastruktur pünktlichere und schnellere Verbindungen. Einige Projekte werden dieses Jahr abgeschlossen. So ist von Juni an der neue Bahntunnel im Spessart befahrbar. Er soll die Kapazität auf der Strecke Nürnberg-Frankfurt verbessern. Im Dezember folgt die Eröffnung der Hochgeschwindigkeitstrasse durch den Thüringer Wald, mit deren Hilfe die Fahrzeit von München nach Berlin auf vier Stunden verkürzt werden kann. Damit, so Josel, werde die Bahn im Vergleich zum Flugzeug bei Fahrten in die Hauptstadt wettbewerbsfähig. "Wir streben einen Marktanteil von 40 Prozent an", sagte Josel am Donnerstag.

Insgesamt stehen bis zum Jahr 2019 etwa 3,5 Milliarden Euro allein für die bestehende Schieneninfrastruktur in Bayern zur Verfügung. In diesem Zeitraum plant die Bahn nicht nur die Erneuerung von 234 Brücken und rund 1400 Kilometer Gleisen. Auch mehr als 1500 Weichen werden instandgesetzt. Allein dieses Jahr werden 500 Kilometer Gleise und 250 Weichen ausgewechselt und 19 Brücken neu gebaut.

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