Baustelle:Ein halbes Jahr Stau auf der A 9 - damit es weniger Stau gibt

Baustelle: Zwischen Allershausen und dem Dreieck Holledau wird gebaut.

Zwischen Allershausen und dem Dreieck Holledau wird gebaut.

(Foto: Marco Einfeldt)
  • Mitte April beginnen die Arbeiten an der A 9 zwischen Dreieck Holledau und Allershausen.
  • Autofahrer müssen sich auf eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 Stundenkilometer einstellen.
  • Die Sarnierung kostet etwa 60 Millionen Euro.

Von Petra Schnirch

Autofahrer auf der A 9 werden in den kommenden Monaten wieder einmal viel Geduld brauchen: Voraussichtlich am 19. April beginnen die Bauarbeiten zwischen dem Autobahndreieck Holledau und der Anschlussstelle Allershausen. Zu ersten Einschränkungen kommt es aber schon in dieser Woche, weil die Fahrspuren verlegt werden müssen. Von Anfang Oktober an kann der Seitenstreifen dann auch in Fahrtrichtung München für den Verkehr freigegeben werden, wenn ein Stau droht.

Das Bauprojekt strapaziert nicht nur die Nerven der Pendler. Auch für die Autobahndirektion Südbayern und die beteiligten Firmen ist der Druck groß. Denn gebaut wird auf der 17 Kilometer langen Strecke im Schichtbetrieb: 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. So sollen die Belastungen so gering wie möglich gehalten werden auf der wichtigsten Nord-Süd-Achse in Bayern, auf der täglich etwa 100 000 Fahrzeuge gezählt werden. In beiden Fahrtrichtungen stehen je drei Fahrspuren zur Verfügung.

Schiefgehen darf dabei nicht viel. Ganze fünf Tage umfasst der Zeitpuffer, falls das Wetter mal nicht mitspielen sollte. "Das ist schwierig", räumt Projektleiter Helge Clauß ein, "aber wir können das." Bewiesen haben die Planer das bereits. Im Jahr 2014 wurde auf diesem Abschnitt die Standspur in Richtung Nürnberg befestigt, 2012 waren die Arbeiten zwischen dem Autobahnkreuz Neufahrn und Allershausen abgeschlossen worden.

Gelernt haben die Verantwortlichen dabei auch, dass es ohne strikte Tempolimits nicht geht. Wie schon vor zwei Jahren gilt im Baustellenbereich, diesmal in Richtung München, eine Beschränkung auf 60 Stundenkilometer. Bei den Arbeiten 2012 hatte die Autobahndirektion per Telematik eine flexible Begrenzung auf 80 bis 100 Stundenkilometer getestet. "Wir wollten die Autofahrer nicht so sehr gängeln", sagt Behördensprecher Josef Seebacher. "Aber es hat nicht funktioniert." 2012 gab es in der Bauzeit etwa 600 Unfälle, zwei Jahre später nur noch 280 überwiegend leichtere Kollisionen.

Neben der Verstärkung des Seitenstreifens stehen diverse Bauarbeiten an. Auch auf den übrigen drei Spuren wird der gesamte Oberbau mit etwa 220 000 Tonnen Asphalt erneuert, ein lärmmindernder Belag wird aufgebracht. Es entstehen 16 Nothaltebuchten, Beschleunigungs- und Verzögerungsstreifen müssen nach außen verlegt werden. Zehn größere und zehn kleine Unterführungen, vier Überführungen und die Talbrücke Holledau werden saniert.

Kosten: etwa 60 Millionen Euro. Etwa 300 Ingenieure und Arbeiter sind auf der Baustelle im Einsatz - und wegen des Lärms, der Abgase und des Zeitdrucks wird es ein ziemlich unangenehmer Arbeitsplatz sein. Auf ihrer Internetseite (www.abdsb.bayern.de) informiert die Autobahndirektion regelmäßig über das Projekt - über Webcams kann die Strecke dort eingesehen werden.

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