Bamberg:Ehrenamt gegen Antisemitismus

Bamberg soll einen eigenen Antisemitismus-Beauftragten bekommen. Dieser solle 2021 berufen werden, um verstärkt jeglicher Form des Antisemitismus entgegenzutreten und um Erinnerungsarbeit zentral zu koordinieren, heißt es in einer Stellenanzeige auf der Homepage der Stadt. "Wer dieses Ehrenamt innehat, ist zentrale Ansprechperson für alle Menschen jüdischen Glaubens in Bamberg." Und an eben diesem Ehrenamt gibt es Kritik: "Dass die Stelle nur für ein Ehrenamt ausgeschrieben ist, gefährdet unsere Ansicht, dass die beauftragte Person für Antisemitismus und jüdisches Leben diese wichtige Aufgabe auch mit vollem Engagement stemmen kann", sagte der Sprecher des Jungen Forums der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bamberg, Constantin Ganß, dem BR.

Die Zahl antisemitischer Straftaten in Bayern hat sich nach Angaben der Staatsregierung zwischen 2013 und 2020 mehr als verdreifacht. 2020 wurden demnach 353 judenfeindliche Straftaten registriert, 2013 waren es 109.

Bamberg ist die erste Stadt in Bayern, die das Amt eines Antisemitismusbeauftragten einrichten will. Seit 2018 ist der ehemalige Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) Antisemitismusbeauftragter der bayerischen Staatsregierung.

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