Bamberg:"Die Sandkerwa ist eine Belustigung für das Prekariat"

60. Bamberger Sandkerwa - Fischerstechen

Zwei Teilnehmer des traditionellen Fischerstechens kämpfen auf der Regnitz in Bamberg.

(Foto: dpa)

Für den CSU-Fraktionschef im Bamberger Stadtrat geht es bei der traditionellen Sandkirchweih nur ums Saufen. Das Fest ist für dieses Jahr abgesagt.

Von Olaf Przybilla, Bamberg

Der CSU-Fraktionschef im Bamberger Stadtrat, Helmut Müller, ist 73 Jahre alt. Und womöglich, das aber ist eine Unterstellung, legt er keinen gesonderten Wert darauf, seine politische Karriere auf unbestimmte Zeit zu verlängern.

Träfe das so zu, dann könnte man einen Satz, mit dem er im Fränkischen Tag zitiert worden ist, als gezielten Einstieg in den politischen Ausstieg deuten. Und da wiederum als erfolgversprechende Maßnahme.

Über die ebenso beliebte wie heuer bislang abgesagte Bamberger Kirchweih soll er gesagt haben: "Die Sandkerwa ist eine Belustigung für das Prekariat. Niedere Schichten kommen zusammen, um sich zu besaufen." Nun mag sich das der eine oder andere maliziöse Mensch auch schon mal so gedacht haben.

Aber für einen Politiker darf man die verbale Verbindung von Sandkerwa, Suff und niederen Schichten als klares Zeichen für karrieremäßige Wurschtigkeit deuten. Er habe das als Privatmann gesagt, erklärte Müller am Donnerstag dem BR. Dann war er nicht mehr zu erreichen. Irgendwie verständlich.

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