Bamberg:Anklage gegen Neonazis soll Ende Juni kommen

Nach der Razzia gegen Rechtsextreme in Franken vor rund sieben Monaten rechnet die Staatsanwaltschaft Ende Juni mit der Anklage. "Es ist eine komplizierte Angelegenheit, aber bis dahin könnte die Anklage fertig werden", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Bamberg am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Ermittelt wird gegen zwölf Beschuldigte. Ob allerdings gegen alle zwölf auch Anklage erhoben werden könne, prüfe die Behörde derzeit noch. Nach der Razzia war zunächst von elf Männern und zwei Frauen im Alter zwischen 21 und 36 Jahren die Rede gewesen. Bei der Razzia Ende Oktober 2015 waren mehrere Objekte in Ober- und Mittelfranken durchsucht worden. Drei Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung waren verhaftet worden. Polizei und Staatsanwaltschaft zufolge hatte die Gruppe Anschläge auf Asylbewerberheime und Angehörige des linken Spektrums geplant. Die Beschuldigten hätten zum Beispiel Sprengsätze in zwei Bamberger Unterkünfte für Flüchtlinge werfen wollen, um dort Angst und Schrecken zu verbreiten, hatte Oberstaatsanwalt Erik Ohlenschlager damals gesagt. Für die geplanten Taten sei pyrotechnisches Material kiloweise aus Osteuropa bestellt worden - darunter sogenannte Kugelbomben aus Polen, hatte die Staatsanwaltschaft erläutert. Diese besäßen eine hohe Sprengkraft und seien "höchst gefährliche Explosionsmittel", die Menschen schwer verletzen oder sogar töten könnten.

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