Otto-Friedrich-Universität:Bamberger Studenten wollen ins Ankerzentrum ziehen

Bamberg Ankerzentrum

Die Häuser wurden von der US-Army gebaut, gehören der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und sind an den Freistaat Bayern vermietet.

(Foto: Nicolas Armer/dpa)
  • Der studentische Konvent der Otto-Friedrich-Universität Bamberg hat eine Petition gestartet:
  • Zwei Wohnblöcke des sogenannten Ankerzentrums in Bamberg sollen in Wohnheime für Studenten umgewandelt werden.
  • Die Unterkunft für Asylbewerber bietet theoretisch Platz für 3400 Menschen, derzeit leben dort knapp 1300 Flüchtlinge.
  • Pro Wohnblock könnten künftig 90 Studenten untergebracht werden. Stadt und Studentenwerk rechnen mit einer Umbauzeit von sechs Monaten.

Von Claudia Henzler

Der studentische Konvent der Otto-Friedrich-Universität Bamberg will erreichen, dass zwei Wohnblöcke des sogenannten Ankerzentrums in Bamberg in Wohnheime für Studenten umgewandelt werden, und hat dazu eine Petition gestartet. Die Stadt Bamberg unterstützt diesen Plan und hat bereits erste Gespräche mit dem Studentenwerk Würzburg und der Regierung von Oberfranken geführt, die diese Unterkunft für Asylbewerber im Auftrag des Freistaats betreibt. Im Januar will Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) bei Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) für die Wohnheim-Idee werben. Ein Termin sei bereits vereinbart, teilte das Rathaus mit. Bis dahin wollen die Studierenden nachdrücklich für ihr Anliegen werben. Ihre Unterschriftensammlung läuft noch bis zum 14. Januar 2019.

Aus Sicht von Vitus Mayr, einem von zwei Studentenvertretern im Senat, dem beschlusshöchsten Gremium der Universität, ist die Sache eilig. Das Studentenwerk wird im kommenden Jahr ein Wohnheim für 218 Bewohner an der Bamberger Pestalozzistraße abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Das sei zwar "dringend notwendig", sagt Mayer. Aber bis das neue Haus steht, fehlten 170 Plätze. Mit Hilfe der Stadt werde das Studentenwerk nach den bisherigen Plänen nur knapp 50 Ersatzplätze schaffen können, die meisten davon in ehemaligen Gemeinschaftsunterkünften für Flüchtlinge außerhalb des "Ankerzentrums".

Oberbürgermeister Starke hatte schon im Juli die leer stehenden Wohnblöcke ins Gespräch gebracht. Die Unterkunft für Asylbewerber bietet theoretisch Platz für 3400 Menschen, allerdings nur als "Notreserve". Tatsächlich sollen dort maximal 1500 Asylbewerber untergebracht werden, derzeit sind es knapp 1300. Die Häuser wurden von der US-Army gebaut, gehören der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) und sind an den Freistaat Bayern vermietet.

Laut Stadtverwaltung hat die Bima dem Studentenwerk bereits Grundrisse von zwei Gebäuden zur Verfügung gestellt. Demnach könnten pro Wohnblock 90 Studenten untergebracht werden. Stadt und Studentenwerk rechnen mit einer Umbauzeit von sechs Monaten, sodass die Ersatzwohnheime zum kommenden Wintersemester in Betrieb gehen könnten. Wenn es nach der Stadt und dem studentischen Konvent geht, sollen die beiden Wohnblöcke von der Stadt gekauft und aus dem umzäunten Gelände des "Ankerzentrums" herausgenommen werden.

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