Bahnhof Rosenheim:Bundespolizei hat vorübergehend nicht nach Flüchtlingen gesucht

  • Die Bundespolizei hat am Montag vorübergehend die Kontrollen der in Rosenheim ankommenden Züge eingestellt.
  • Nach Angaben eines Sprechers seien die dortigen Beamten bereits mit der Unterbringung und Versorgung der bislang aufgegriffenen Flüchtlinge ausgelastet.
  • Am Abend wurden die Kontrollen wieder aufgenommen.

Wegen der sich verschärfenden Flüchtlingskrise kontrollierte die Bundespolizei in Rosenheim am Montag vorübergehend keine Züge mehr, die dort ankamen. Am Abend wurden die Kontrollen wieder aufgenommen.

"Wir haben 350 Flüchtlinge auf unserer Dienststelle", sagte Polizeisprecher Rainer Scharf auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. Die Beamten seien mit der Versorgung und Registrierung der Asylbewerber vor der Weiterreise in die Münchner Erstaufnahmestelle vollständig ausgelastet.

Bahnen aus Budapest
:Hunderte Flüchtlinge in München angekommen

Hunderte Flüchtlinge versuchen in Zügen von Ungarn aus nach Österreich und Deutschland zu kommen - inzwischen sind zwei Bahnen in München angekommen. In Wien demonstrieren 20 000 Menschen für die Ankömmlinge.

"Wir können die Menschen nicht übereinanderlegen", so Scharf. Die Turnhalle der Inspektion sei voll belegt.

Warum viele Flüchtlinge über Rosenheim einreisen

Unterdessen hat sich die ungarische Polizei vom Ostbahnhof in Budapest zurückgezogen, sodass Flüchtlinge dort in Züge Richtung Wien steigen können.

Ihr Forum
:Wie kann Europa das Flüchtlingsproblem gemeinsam lösen?

Ungarn lässt Flüchtlinge unkontrolliert in einem Zug nach Österreich reisen. Das widerspricht dem Dubliner Übereinkommen. Wenn das Flüchtlingsproblem zur Zerreißprobe für Europa wird, braucht es dann nicht mehr Solidarität zwischen den Staaten?

Diskutieren Sie mit uns.

Über Rosenheim erreichen nicht nur viele Flüchtlinge aus Richtung Ungarn kommend das Bundesgebiet, sondern auch diejenigen, die über Italien in die Europäische Union gelangt sind.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: