Noch bis ins kommende Jahr hinein müssen sich Reisende auf der Bahnstrecke zwischen Hersbruck und Pegnitz auf Einschränkungen einstellen. Die Gleise, die Bayreuth mit Nürnberg verbinden, wurden zum 19. September von heute auf morgen gesperrt: wegen „technischer Überprüfungen“ mehrerer Brücken im Pegnitztal.
Inzwischen ist vonseiten der Deutschen Bahn (DB) geplant, die kurzfristig für nötig erachteten „Ertüchtigungsmaßnahmen an kritischen Stellen“ bis voraussichtlich Februar 2026 abzuschließen, teilte die Bayreuther Bundestagsabgeordnete Silke Launert (CSU) mit. Dann könne der Betrieb „wieder an allen Streckenabschnitten vollständig aufgenommen werden“. Das soll die DB in einer Videokonferenz zugesichert haben.
An der Schalte nahmen auch Vertreter von Freistaat und Kommunalpolitik teil. Diese setzen sich seit Jahren für eine Modernisierung der Strecke ein, die Teil der Sachsen-Franken-Magistrale zwischen Nürnberg und Dresden ist und im Pegnitztal über 23 Brücken führt. Die wollte die DB bereits 2016 sanieren. Gelungen ist das bisher bei fünf. Als Gründe nannte die Bahn auf SZ-Nachfrage fehlendes Geld und Probleme mit dem Denkmalschutz.
Ausgerechnet die Sperrung könnte jetzt neuen Schwung bringen. Laut Launert plane die Bahn mit einem „langfristigen Ersatzneubau“ der übrigen 18 Brücken, mit Fertigstellungen zwischen 2030 und 2032. Auch hinsichtlich der ebenfalls seit Langem geforderten Elektrifizierung der Strecke habe Einigkeit geherrscht. Einen „Durchbruch“ meldeten Kommunalpolitiker deshalb nach der Videoschalte. Die Fragezeichen sind damit aber nicht gänzlich ausgeräumt – etwa beim Geld: Die Brücken sollen zwar über das neue Sondervermögen finanziert werden. Die Elektrifizierung hingegen müsste noch im Bundeshaushalt verankert werden.

