Bad Reichenhall:Reichenhall will Gartenschau 2022

Der Bauunternehmer Max Aicher bürgt mit 4,5 Millionen Euro

Die Kreisstadt Bad Reichenhall im Berchtesgadener Land bewirbt sich um die Landesgartenschau im Jahr 2022. Dies hat der Stadtrat in einer Sondersitzung am Samstagvormittag mit großer Mehrheit beschlossen. 21 von 25 Ratsmitgliedern stimmten für das Vorhaben und akzeptierten damit das Angebot des Bau- und Stahlunternehmers Max Aicher aus dem benachbarten Freilassing. Aicher, der in Bad Reichenhall geboren ist und vor einigen Jahren die Predigtstuhl-Seilbahn übernommen hat, will mit bis zu 4,5 Millionen Euro für ein mögliches Defizit auf Seiten der Stadt geradestehen.

Mit diesem Angebot hat der Unternehmer die Stadträte in letzter Minute umgestimmt, denn zur regulären Ratssitzung am Dienstag hatten CSU, Grüne und FDP den Antrag gestellt, sich wegen des engen Zeitplans und vieler Unwägbarkeiten frühestens für die Gartenschau 2026 zu bewerben. Nach Aichers kurzfristiger Bürgschafts-Offerte hatten die Räte die Entscheidung auf den Samstag vertagt. Bad Reichenhall will nun als Ersatz für das nahe Traunstein ins Rennen gehen. Die Traunsteiner hatten die Gartenschau 2022 längst zugesprochen bekommen, sie im vergangenen Frühjahr aber per Bürgerentscheid abgelehnt. Angesichts der vergleichsweise kurzfristigen Vorbereitungszeit rechnen sich die Reichenhaller bessere Chancen gegen weniger Konkurrenten aus. Die Bewerbungsfrist endete am Sonntag. "Ich bis sehr positiv gestimmt", sagte der Bad Reichenhaller Oberbürgermeister Herbert Lackner nach der Stadtratssitzung am Samstag.

Unternehmer Max Aicher macht kein Geheimnis daraus, dass er sich von der Landesgartenschau einen Profit für die Seilbahn auf den Predigtstuhl erhofft. Nach den Vorstellungen von Bürgermeister Lackner soll der Predigtstuhl in das Konzept eingebunden werden. Landesgartenschauen finden alle zwei Jahre statt. Dazwischen gibt es sogenannte Kleine Landesgartenschauen. Die Veranstaltungen sind auch städteplanerisch von Bedeutung. 2018 ist Würzburg an der Reihe, 2020 dann Ingolstadt.

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