Bad Reichenhall:Auf Distanz

Die Stadträte und ihr OB

Die Stadträte in Bad Reichenhall haben sich lange mit der Frage getragen, wie sie mit der Disziplinarstrafe für ihren Oberbürgermeister Herber Lackner (CSU) umgehen sollen, der wegen freihändiger Auftragsvergaben für eineinhalb Jahre auf ein Zehntel seines Gehalts verzichten muss. Mehrmals hatten sie hinter verschlossenen Türen beraten, zuletzt am Dienstagabend. Am Donnerstag ließ Zweiter Bürgermeister Manfred Hofmeister im Auftrag des Stadtrats schließlich eine gemeinsame Erklärung verbreiten, wonach es im Zuge zweier Bauvorhaben "zwischen 2008 und 2012 zu Unregelmäßigkeiten gekommen" und außerdem der Oberbürgermeister "ohne Wenn und Aber für die Rechtmäßigkeit seiner dienstlichen Handlungen" verantwortlich sei. Dass Lackner nach Bekanntwerden der Strafe gesagt hatte, er stehe zu seinen damaligen Entscheidungen, billige man keinesfalls und weise "jegliche Bagatellisierung dieses Urteils zurück", heißt es in der Erklärung des Stadtrats. Mitgetragen haben die Erklärung 16 von 24 Stadträten. Drei Ratsmitglieder haben an der Sitzung am Dienstag nicht teilgenommen, fünf Räte aus Lackers CSU bestanden darauf, sich namentlich und ausdrücklich nicht anzuschließen.

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