Auszeichnung:Europa-Medaille für Stoiber und Mandoki

Wenn man so will, ist Europaministerin Beate Merk (CSU) diesmal auf Nummer sicher gegangen. Am Dienstagabend ehrte sie im Prinz-Carl-Palais neun Personen mit der Bayerischen Europa-Medaille, darunter Edmund Stoiber, den CSU-Ehrenvorsitzenden und Ex-EU-Entbürokratisierer. Anders als zuletzt hat sie damit offenbar die richtigen Preisträger gefunden - Proteste aus der CSU waren jedenfalls nicht zu vernehmen. Im vorigen Jahr hatte Merk den früheren Außenminister Joschka Fischer von den Grünen ausgezeichnet. Was bei CSU-Politikern prompt zu der Frage führte, welche Verdienste Fischer sich für Bayern erworben habe? Jetzt zeichne man sogar selber schon "die Steinewerfer der Republik" aus, schimpfte einer.

Wie Fischer darf sich also auch Stoiber mit der Europa-Medaille schmücken. Und mit ihm zum Beispiel Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler, die Schauspielerin Jutta Speidel und der Landeshauptmann der Gebirgsschützen, Karl Steininger. Auch der Musikproduzent Leslie Mandoki, ein Bekannter Stoibers und des umstrittenen ungarischen Premiers Viktor Orbán, wurde geehrt. "Kaum etwas scheint heute mehr en vogue, als die Errungenschaften Europas und der westlichen Welt zu zerreden", sagte Merk. Bei den Geehrten aber handele es sich um "Europa-Vorbilder". 310 Personen haben die Medaille seit 1990 erhalten, alle seien "Botschafter Bayerns und Europas". Anders als Fischer musste Stoiber bei der Zeremonie aus Termingründen allerdings passen. Er bekommt seine Medaille später überreicht.

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