Süddeutsche Zeitung

Außenstellen des BND:Behördenschilder für die Horchposten

Wer über einen Internetanschluss verfügt, hat es wohl schon geahnt: Bei einem halben Dutzend Einrichtungen des BND handelt es sich gar nicht um harmlose "Fernmeldeweitverkehrsstellen" oder "Ionensphäreninstitute".

Wo der Bundesnachrichtendienst drin ist, steht es nun auch dran: Eine Fotografin macht ein Bild vom neuen Schild an der BND-Außenstelle in der Mangfall-Kaserne in Bad Aibling. An dieser Dienststelle wird unter anderem die Aufklärung von über Funk geführter Telekommunikation betrieben.

Der BND stellt Schilder an allen Außenstellen auf, die bisher mit Tarnbezeichnungen benannt waren. BND-Präsident Gerhard Schindler spricht dabei von einer "Transparenzoffensive" des Geheimdienstes.

Ein Bundesadler und ein schlichter Schriftzug: Die neuen Schilder sind ziemlich schlicht - und nicht besonders groß.

BND-Präsident Schindler steht in einer Empfangsanlage, dem sogenannten Radom. Die Anlage wurde früher offenbar auch vom amerikanischen Geheimdienst NSA genutzt.

Eine Satellitenschüssel mit mehr als 18 Metern Durchmesser steht im Radom. Die Fotoagentur AP beschreibt den Schritt des BND in einer Bildunterschrift sehr pragmatisch: Der BND habe ein halbes Dutzend Einrichtungen als Lauschstationen geoutet, "wie jeder, der über einen Internetanschluss verfügt schon leicht erahnen konnte."

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