Süddeutsche Zeitung

Ausflugstipps:Für Eisenbahner und Überflieger

Rund um Ansbach erleben Technikinteressierte die Faszination des Gotthardmassivs und den wahren Beginn der motorisierten Luftfahrt.

Für alle, die durch Tiger und Ochse nicht zu begeistern sind, hat der Raum Ansbach anderes zu bieten. Da wäre etwa die Veste in Lichtenau. Die ehemalige Wasserburg diente den Nürnberger Burgherren als Wehranlage. Sie eignete sich ideal aufgrund ihrer taktisch-günstigen Lage und der Nähe zur Stadt. Die Anlage ist zu besichtigen, die Umgebung lädt zu ausgiebigen Spaziergängen ein. Wer noch mehr über die Geschichte Lichtenaus erfahren will, dem sei der historische Weg als Route empfohlen. Dort informieren Tafeln und Illustrationen über die Vergangenheit des Orts.

Geografisch etwas verwirrend gestaltet sich die Anfahrtsbeschreibung für eine weitere Sehenswürdigkeit in der Umgebung: Nachdem Sachsen durchquert wurde, müssen noch etwa 40 Kilometer zurückgelegt werden, bis man in den Schweizer Alpen ankommt. Es geht allerdings um das Dorf Sachsen bei Ansbach, das unmittelbar neben Lichtenau liegt und in 40 Kilometern hat man die Landesgrenze zur Schweiz auch noch nicht überquert. Man kommt dem aber schon sehr nahe: Das Museum Faszination Gotthardmassiv in Steinsfeld stellt eine der größten Modelleisenbahnen Europas aus. Höhepunkt ist die 250 Quadratmeter große originalgetreue Nachbildung der Gotthardbahn Nordrampe.

Ein weiteres Museum sorgt für Aufsehen in der Region. Es gibt nicht wenige, die überzeugt sind, dass den ersten Motorflug nicht die Brüder Wright absolvierten, sondern der Franke Gustav Weißkopf. Aus Leutershausen stammend war er in die USA ausgewandert und hat dort wohl am 14. August 1901 sein Motorflugzeug eine halbe Meile weit gesteuert. Etwa zweieinhalb Jahre vor den Wrights. Einige Experten zweifeln an dieser Version, andere sind sich sicher. Das Museum für Flugpionier Gustav Weißkopf ist sicher kein Ort für Zweifler, schließlich wirbt es offen mit dem Slogan "Erleben Sie den wahren Beginn der motorisierten Luftfahrt", einen Besuch ist es aber zweifellos wert. Leutershausen liegt nur einen Katzensprung von Schillingsfürst und dem Brunnenhausmuseum entfernt, auch das Weißkopfmuseum hat von April bis Oktober jeweils Dienstag bis Freitag von 10 bis 12 Uhr und Mittwoch und Sonntag von 14 bis 16 Uhr offen. Weitere Informationen unter www.weisskopf.de.

Mitten im Naturpark Frankenhöhe steht die Burg Colmberg. Die Burg selbst bietet sich an zur Einkehr oder zum Feiern von Hochzeiten und Geburtstagen. Noch schöner aber sind die Wanderwege in der Umgebung - nicht zuletzt der bekannte Jakobsweg führt an Colmberg vorbei. Außerdem startet ein barrierefreier Wanderweg nur einige hundert Meter oberhalb des Burgareals. Zwei verschiedene Routen über etwa 1300 oder 2300 Meter mit vielen Infotafeln führen durch die Natur. Einfach der Echse auf blauem oder rotem Grund folgen.

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Quelle:
SZ vom 26.01.2016 / tims
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