Ausflugstipps:Die Natur und ihre Kräfte entdecken

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Das Allgäu fasziniert mit spektakulär schäumenden Wassermassen, Draufgängern beim Gumpenjucken sowie Begegnungen mit Gams und Adler

Eines der spektakulärsten Naturschauspiele im Allgäu, wenn nicht das beeindruckendste, ist die Breitachklamm. Unweit der B 19 Richtung Kleinwalsertal hat die Breitach eine tiefe, schmale, beeindruckende Spalte in den Fels gespült. Menschenhand hat die Klamm erschlossen und erlebbar gemacht - auch für Kinder sind die gut befestigten Stege und Brücken geeignet.

Stellenweise fühlt man sich hier wie im Kinofilm "Avatar": unter einem Grollen weiß schäumende Wassermassen. Auf Augenhöhe staunt man über die wuchtigen Felsformationen. Ihre schräg verlaufenden Verwerfungen sind meist zackig - oder mitunter kugelrund - vom Wasser geformt in Millionen von Jahren. Dazwischen hängen verkeilte Baumstämme und liegen haushohe Felsbrocken. Auch der Blick nach oben lohnt sich: 50 Meter hoch türmt sich eine überraschend grüne Landschaft mit Farnen und Moosen, Bäumen und Wasserfällen. Kommt einem jetzt gleich die Drachen-Flotte der Avatare entgegengeflogen? Nein, der geistige Kurztrip in die Fantasiewelt ist schnell zu Ende. Man erblickt Riesenfelsen, eingeklemmt an den Steilwänden. Spätestens jetzt versteht man die Lebensgefahr-Hinweisschilder am Eingang der Schlucht. Wie schnell die Wildnis die Oberhand gewinnen kann, wird in der Klamm an vielen Stellen überdeutlich: vor allem an jenen Schildern, die die historischen Wasserstände anzeigen.

Wer es etwas beschaulicher mag, kann die Starzlachklamm oder den Eistobel erkunden. Ein ganz besonderes Spektakel bietet eine Wanderung zu den Buchenegger Wasserfällen (bei Oberstaufen). Hier kann man den Jugendlichen beim "Gumpenjucken" zuschauen: Sie springen aus bis zu zwölf Metern Höhe in die Weißach. Sollten gerade keine Draufgänger da sein, hilft nur eines: selber reinspringen.

Ein ungleich ruhigeres Badevergnügen bietet der Gaisalpsee. Er liegt auf 1509 Metern Höhe und ist nur durch eine (anspruchsvolle) Wanderung zu erreichen. Die Mühe lohnt sich: Wer sich auf dem Wasser auf dem Rücken treiben lässt, bekommt mit ein bisschen Glück eine Gams und/oder einen Adler zu sehen.

Im Bergbauernmuseum in Diepolz bei Immenstadt kann man dem Leben und Arbeiten der Bergbauern nachfühlen - im historischen Sattler-Hof von 1920. Dort leben alte Tierrassen, es gibt Führungen zu Wald- und Holzwirtschaft, über Milchwirtschaft (mit Käseprobe) sowie Wild- und Gartenkräuter. Im Allgäu gibt es auch zahlreiche Wildkräuterführungen, die dabei gewonnenen Erkenntnisse lassen sich bei Kursen vertiefen: kochen wie die Vorfahren mit wild wachsenden Kräutern, Wurzeln, Samen, Früchten und Blüten.

Für den Tipp bedanken wir uns bei Gabriele Ernstberger aus Haar.

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