Aus für bayerisches Kult-Trio:Biermösl Blosn trennt sich

Sie sind die Heiligen der Opposition, der Stachel im Fleisch der CSU - und der Stolz all derer, die bayerisch sind, ohne zu volkstümeln: Nun trennt sich die "Biermösl Blosn".

Die Biermösl Blosn steht vor der Trennung. Die Brüder Hans, Michael und Christoph Well wollen vom nächsten Jahr an nicht mehr gemeinsam auftreten. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer Freitagausgabe. Von dem bevorstehenden Aus wollen die drei Musiker aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck kein großes Aufhebens machen. Es sei doch mehr oder weniger normal, dass man nach 35 Jahren gemeinsamen Musizierens auseinandergeht, sagten sie. Grund für die Trennung sind aber offenbar unterschiedliche Vorstellung über das Programm der Gruppe.

Aus für bayerisches Kult-Trio: Die Biermösl Blosn Christoph, Hans und Michael Well (von links) wollen vom nächsten Jahr an nicht mehr gemeinsam auftreten.

Die Biermösl Blosn Christoph, Hans und Michael Well (von links) wollen vom nächsten Jahr an nicht mehr gemeinsam auftreten.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Die drei Well-Brüder haben die Geschichte des Freistaates Bayern entscheidend mitgeschrieben. Das Trio, das häufig mit dem Kabarettisten Gerhard Polt auf der Bühne stand, ist bekannt für seine bissig-politischen Texte zu bayerischer Volksmusik. Von Wackersdorf bis zum Isental, wo immer schwarze Politik verbrannte Erde zu hinterlassen drohte, wo immer die Hierarchie der CSU sich durchdrückte gegen den Willen der Bürger, war die Biermösl Blosn mit Trompete, Alphorn, Dudelsack und irischer Flöte zur Stelle.

Ihre Musikalität gilt Kritikern als herausragend. Christoph, der jüngste der Brüder, war von Sergiu Celibidache als Solotrompeter zu den Philharmonikern geholt worden. Er will nun "neue Dinge ausprobieren" und "Instrumente wie den schottischen Dudelsack spielen lernen", wie er der Süddeutschen Zeitung sagte. Außerdem habe er vor, künftig häufiger solistisch aufzutreten.

Hans Well hatte seine jüngeren Brüder offenbar gedrängt, das Programm noch stärker zu erneuern. "Es darf nicht sein, dass wir als Papageien enden, die immer nur wieder ihre eigenen Texte aufsagen", sagte Well, der als Kopf der Gruppe gilt, zur Süddeutschen Zeitung. Das laut Well schon lange beschlossene Ende solle nun mit Anstand vollzogen werden.

Lesen Sie einen ausführlichen Text zur Trennung der Biermösl Blosn in der Freitagsausgabe der Süddeutschen Zeitung.

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