Augsburger Polizistenmord:Verwandte der mutmaßlichen Täter festgenommen

Im Fall des ermordeten Augsburger Polizisten ist eine junge Frau festgenommen worden - die Tochter von einem der beiden Tatverdächtigen. Bei ihr wurde Anfang Januar ein weiteres Waffenlager entdeckt, mit Kalaschnikows und Handgranaten.

Im Fall des Augsburger Polizistenmordes hat es der Augsburger Allgemeinen zufolge eine dritte Festnahme gegeben. Der Tochter des mutmaßlichen Mörders Raimund M. werde ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen, heißt es in einem Polizeibericht, der an diesem Mittwoch erscheint. Bei der Frau seien Anfang Januar drei Kalaschnikow-Schnellfeuergewehre und acht scharfe Handgranaten gefunden worden. Ihr Vater und dessen ebenfalls unter Mordverdacht stehender Bruder, Rudolf R., sollen sie dort versteckt haben.

Eine Beteiligung der Tochter am Polizistenmord stehe für die Ermittler nicht im Raum. Ihr wird ein Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeworfen, es müsse nun geklärt werden, wie viel sie über die Waffen wusste. Dem Bericht zufolge soll sie am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt werden.

Erst in der vergangenen Woche erhielten die Ermittler 30 neue Hinweise, nachdem der Fall in der ZDF-Sendung Aktenzeichen XY ... ungelöst behandelt wurde. Die 35 Beamten der "Soko Spickel" begannen, die Hinweise der Reihe nach abzuarbeiten, wie Polizeisprecher Hieronymus Schneider sagte.

Ob eine heiße Spur darunter ist, war zunächst nicht bekannt. Auch ob die Tatwaffe unter den etwa 30 Waffen ist, die nach der Verhaftung der beiden Brüder sichergestellt wurden, sei ebenfalls noch ungeklärt. Beim Landeskriminalamt liefen noch Untersuchungen.

Die 56 und 58 Jahre alten Brüder Rudolf R. und Raimund M. sollen in der Nacht zum 28. Oktober 2011 in Augsburg den Polizeibeamten Mathias Vieth erschossen und dessen Kollegin verletzt haben. Sie wurden am 29. Dezember festgenommen und sitzen in Augsburg und München in Untersuchungshaft.

"Sie sind bisher nicht aussagebereit", sagte der Polizeisprecher. Die Ermittler vermuten, dass die beiden Männer in der Tatnacht einen Raubüberfall planten und erhoffen sich von der Bevölkerung Hinweise auf diese oder frühere Taten.

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