Die Stadt Augsburg bringt die Sanierung maroder Schultoiletten voran. Der Bildungsausschuss beschloss am Montagnachmittag ein Sonderprogramm, über das zunächst 1,25 Millionen Euro bereitgestellt werden. Der Beschluss fiel parteiübergreifend. Die Mittel sollen bis Ende des Jahres auf zwei Millionen Euro aufgestockt werden, dies soll den Start für ein umfassenderes Sanierungsprogramm der Schultoiletten markieren.
Denn die aktuellen Mittel dürften nicht reichen. Das Schulverwaltungsamt hatte nach Angaben von Grünen und CSU im Stadtrat den Sanierungsbedarf auf insgesamt 18 Millionen Euro geschätzt. Die zweite Bürgermeisterin und Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne) hatte den Antrag zu dem Sonderprogramm in die Wege geleitet, noch bevor in den Medien die Elterninitiative zur Renovierung der Augsburger Ulrich-Schule Wellen schlug.
Dem Vernehmen nach wollten manche Schülerinnen und Schüler dort nicht mehr zur Toilette gehen. Eltern hatten dort schließlich teils selbst zum Pinsel gegriffen und Spenden gesammelt, um das Schulgebäude zu renovieren – eben auch die Toiletten. Federführend war dabei die Schwabenhilfe, die sich auf ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich konzentriert.
Viele Toilettenanlagen in den Augsburger Schulen stammten aus den 1960er- und 1970er-Jahren, teilten Grüne und CSU gemeinsam mit. Eine regelmäßige Instandhaltung sei über Jahrzehnte versäumt worden. „Die Toiletten an den Augsburger Schulen sind zum Teil in einem katastrophalen Zustand“, sagte Peter Rauscher, Vorsitzender der Grünen-Stadtratsfraktion. „Defekte Anlagen, abgenutzte, museumsreife Ausstattung, Uringeruch – der Handlungsdruck ist groß.“ Ein gutes Lernumfeld brauche auch intakte und hygienische Toiletten.
Ruth Hintersberger, bildungspolitische Sprecherin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU-Fraktion, räumte ein: „Die Probleme an den Augsburger Schulen sind mannigfaltig, eines davon sind die teils katastrophalen Zustände der Schultoiletten.“ Mit der Neuauflage eines Sanierungsprogramms für Toilettenanlagen an Augsburger Schulen wolle die Stadt den Sanierungsstau weiter angehen und Abhilfe schaffen.