Augsburg:25 Jahre nach Prostituiertenmord: Freier zu lebenslanger Haft verurteilt

Prozess wegen Mordes im Jahr 1993

Der Angeklagte hatte während der Gerichtsverhandlung zu den Vorwürfen geschwiegen.

(Foto: dpa)

Die Tat von 1993 konnte erst vor einigen Jahren dank neuer Ermittlungsmethoden aufgeklärt werden.

Mehr als ein Vierteljahrhundert nach dem Mord an einer Prostituierten in Augsburg ist ein Freier der Frau zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Augsburg sah den 50 Jahre alten Deutschen aufgrund von Indizien als überführt an. Der Mann wurde zusätzlich wegen der Vergewaltigung einer Bekannten verurteilt. Die Richter folgten mit dem Urteil am Freitag dem Strafantrag der Staatsanwaltschaft. Die beiden Verteidiger des Mannes hatten Freispruch für ihren Mandanten verlangt. Die Indizien reichten für eine Verurteilung nicht aus, meinten die Anwälte.

Die Prostituierte hatte Anfang der Neunzigerjahre auf dem Augsburger Straßenstrich gearbeitet. In einer Nacht im September 1993 wurde sie erwürgt, die Leiche wurde bei Gessertshausen im Landkreis Augsburg, etwa 15 Kilometer vom Tatort entfernt, an der Bahnlinie Augsburg-Ulm abgelegt.

Damals konnte die Kripo den Fall trotz aufwendiger Ermittlungen nicht klären. Vor einigen Jahren nahm sich die Polizei den ungeklärten Mordfall nochmals vor und fand neue DNA-Spuren an der Kleidung des Opfers. Dies führte dann zu der Festnahme des nun Angeklagten. Er hatte im Prozess zu dem Mordvorwurf geschwiegen.

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Eva Gäbl ist Kommissarin bei der Soko Altfälle im Polizeipräsidium München.

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