Augsburg:Posse um "Prinz Protz"

Prozess gegen Marcus von Anhalt

Marcus von Anhalt war 2015 zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

(Foto: dpa)

Weil er seinen vierten Reisepass nicht fand, musste er eine weitere Nacht in Haft verbringen. Er spricht von "rechtswidrigem" Verhalten der Justiz.

Marcus von Anhalt hatte am Mittwoch bereits 200 000 Euro Kaution gezahlt und drei Ausweisdokumente abgegeben. Dennoch musste er eine weitere Nacht in der Gefängniszelle verbringen - wegen eines unauffindbaren vierten Reisepasses. Schon am Dienstag hatte das Oberlandesgericht München den Haftbefehl gegen den wohl prominentesten Bordellbesitzer Deutschlands außer Vollzug gesetzt.

Doch erst nachdem sich der fehlende Pass als verloren herausstellte, gab das Landgericht Augsburg am Donnerstag grünes Licht. Damit war der Weg des "Prinz Protz" in die Freiheit endgültig frei. Am Donnerstagnachmittag verließ er dann auch die Justizvollzugsanstalt Gablingen (Landkreis Augsburg). Marcus von Anhalt saß wegen vermeintlicher Steuerhinterziehung zwei Jahre lang in Untersuchungshaft.

Wegen der verzögerten Entlassung sprach er von "miserablen Zuständen" und "rechtswidrigem" Verhalten in der Justiz. Das Landgericht wies dies zurück. Man habe nur die Auflage des OLG erfüllt, wonach "sämtliche Ausweisdokumente" vorgelegt werden mussten. Mitte Mai beginnt vor dem Landgericht der zweite Prozess gegen Anhalt. Er war 2015 zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hob dieses Urteil auf, er monierte die Strafhöhe und verwies den Fall zurück.

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