Augsburg:Ohne Modell, mit Konzept

Einheimischenmodell? Nicht in Augsburg. Der Grund klingt überraschend simpel: Das Instrument sei ursprünglich für Gemeinden mit Zuzugsdruck entwickelt worden, heißt es aus dem Rathaus. Augsburg aber sei eine Großstadt mit rund 290 000 Einwohnern, bei der das Einheimischenmodell nicht greife. Stattdessen haben sie in Augsburg ein "übergreifendes Gesamtkonzept zur kurz-, mittel- und langfristigen Wohnraumsicherung" entwickelt. Sozusagen ein ganzes Maßnahmenpaket, das der stetig wachsenden Nachfrage nach bezahlbaren Wohnraum begegnen soll. So gibt es einen Mietspiegel, der Auswüchse bei der Mietpreisentwicklung verhindern soll, es gibt Pläne, wann welches Areal erschlossen werden soll - und es gibt ein Familienförderprogramm auf städtischen Wohnbauflächen.

Letzteres stammt aus dem Jahr 2009. Derzeit wird es überarbeitet, dabei werden auch die Vergabekriterien neu definiert. Die Idee bleibt dieselbe: Familien und Alleinerziehende mit geringem Einkommen sollen sich mittels städtischer Hilfen den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen. Das Programm wurde in der Vergangenheit bereits erfolgreich angewandt, etwa in den Baugebieten "Ellgauer Weg" und "Kurt-Schumacher-Straße". Familien und Alleinerziehende, die dort bauen wollten, konnten eine Förderung beantragen. Die Bedingungen: Sie bleiben unter einer Einkommensgrenze von 60 000 bis 65 000 Euro im Jahr und mindestens ein kindergeldberechtigtes Kind lebt in ihrem Haushalt. Wer diese Kriterien erfüllte, erhielt beim Kauf eines Baugrundstücks einen Abschlag von 15 Prozent auf den Netto-Baulandpreis. Pro Kind kamen noch einmal zwei Prozent Abschlag hinzu. Im Gegenzug verpflichteten sich die Familien, in ihrem neuen Zuhause mindestens 15 Jahre lang zu wohnen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: