Augsburg:Massenevakuierung wegen Fliegerbombe: "Die Atmosphäre in der Stadt ist gespenstisch"

Seit dem frühen Weihnachtsmorgen läuft in Augsburg die größte Evakuierungsaktion seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Viele Bewohner waren da bereits weg, in den Notunterkünften bleiben einige Plätze leer.

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Polizisten errichten errichten am ersten Weihnachtsfeiertag in Augsburg eine Straßensperre. Für die Entschärfung einer Fliegerbombe sind etwa 4000 Einsatzkräfte im Dienst.

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1,8 Tonnen wiegt der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, etwas Vergleichbares ist in Bayern noch nie gefunden worden. Am Weihnachtsmorgen hat in Augsburg die größte Evakuierungsaktion seit Ende des Zweiten Weltkriegs begonnen.

Entschärfung einer Fliegerbombe in Augsburg

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Wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe, die am Dienstagabend bei Bauarbeiten in dem historischen Stadtteil Jakobervorstadt im Osten Augsburgs gefunden worden war, müssen rund 54 000 Augsburger ihre Wohnungen verlassen - ausgerechnet am ersten Weihnachtsfeiertag. In der Schutzzone liegen ein Krankenhaus und mehrere Heime für Senioren. Auch der Dom und zwölf katholische sowie fünf evangelische Kirchen sind betroffen. Dort können am Sonntag keine Gottesdienste stattfinden.

Entschärfung Fliegerbombe

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Eine Mammutaufgabe für die Sicherheitskräfte: 4000 sind im Einsatz, zunächst hatte die Einsatzleitung noch mit maximal 2500 Helfern gerechnet. Allein etwa 900 Polizisten kontrollieren, dass die Sperrzone im Umkreis von eineinhalb Kilometern um die Bombe von allen Einwohnern verlassen wird.

Augsburg Fliegerbombe Evakuierung

Quelle: Christitan End

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Auch die Leitstelle der Feuerwehr liegt mitten im Sperrgebiet und wurde daher mit Spanplatten vernagelt.

Entschärfung Fliegerbombe

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Über Twitter und Facebook sowie eine eigens eingerichtete Internetseite zu der Evakuierung hatten die Stadt und die Einsatzkräfte vorab über Stand und Verlauf des Einsatzes informiert. "Offenbar sind noch immer einige Menschen nicht über die Evakuierung informiert", teilte die Stadt am Morgen mit. "Bitte klingeln und klopfen Sie bei Ihren Nachbarn, vor allem bei älteren Menschen oder Leuten, die nicht gut Deutsch sprechen!"

Entschärfung einer Fliegerbombe in Augsburg

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Während Polizisten zusammen mit Hunderten Feuerwehrkräften gegen 11.00 Uhr durch die Stadt fahren und mit Lautsprecherdurchsagen nochmals auf die Räumungsanordnung hinweisen, heißt es dann im Internetticker der Verwaltung: "Die Atmosphäre in der Stadt ist gespenstisch. Kein Mensch auf den Straßen, kein Gesicht hinter den Fensterscheiben."

Entschärfung Fliegerbombe

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Während die letzten Vorbereitungen zur Entschärfung laufen, treffen einige Gestrandete in den sechs Notunterkünften der Stadt ein. In der größten Unterkunft in der Augsburger Messe hatten die Helfer für etwa 1000 Menschen Bierzeltgarnituren aufgestellt, doch nur etwa 200 Betroffene verlieren sich am Sonntagvormittag in der Halle. Offenbar hatten viele das gemacht, worauf die Behörden schon in den Tagen seit dem Bombenfund gehofft hatten. Die Menschen waren bereits am Heiligen Abend zu ihrer Familie oder zu Freunden gefahren, wenn sie nicht gleich verreist waren.

Entschärfung Fliegerbombe

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Die eigentliche Entschärfung der Fliegerbombe wird voraussichtlich erst zwischen 14 und 15 Uhr beginnen können. Die beiden Bombenexperten benötigen mindestens eine Stunde, um die mit mehreren Zündern ausgestattete riesige Luftmine unschädlich zu machen.

© sz.de/dpa/afp/kbl/cag
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