Besonders gesicherte Hafträume:Keine Matratze, kein Klopapier, keine Unterhose

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Der "Bunker": So wird ein besonders gesicherter Haftraum in Gefängnissen auch genannt, hier ein Bild aus Berlin. (Foto: Alessandra Schellnegger)

In Extremfällen dürfen Gefängnisse Häftlingen grundlegende Dinge vorenthalten. Ein JVA-Beamter aus Bayern spricht darüber, was in besonders gesicherten Hafträumen passiert – und warum die Vorwürfe gegen die JVA Gablingen trotzdem schwer wiegen.

Von Florian Fuchs, Augsburg

Die Schlafmatratze, sagt Sebastian Heller, mussten sie Häftlingen in dem Gefängnis, in dem er arbeitet, auch schon wegnehmen. Sobald Insassen in einer JVA in Bayern in einen besonders gesicherten Haftraum (bgH) kommen, werden sie zwingend videoüberwacht. Meist befinden sie sich in einer psychischen Ausnahmesituation, teils sind sie suizidgefährdet. „Wenn sich dann einer unter die Matratze legt oder mit der Matratze die Kamera bedeckt und wir ihn nicht sehen können, müssen wir sie ihm wegnehmen, zu seiner eigenen Sicherheit.“

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