Augsburg:Jugendliche entdecken Leiche im Badesee

Augsburg: Zahlreiche Menschen sind in diesem heißen Sommer bereits in Badeseen ertrunken.

Zahlreiche Menschen sind in diesem heißen Sommer bereits in Badeseen ertrunken.

(Foto: Lukas Barth/lukasbarth.com)
  • Zwei Jugendliche haben im Augsburger Ilsesee eine Leiche entdeckt.
  • In Schwaben kamen zwei weitere Menschen beim Baden ums Leben.
  • Im Bodensee sind in diesem Sommer bereits doppelt so viele Menschen ertrunken wie im gesamten vergangenen Jahr.

Zwei Jugendliche haben eine Leiche im Augsburger Ilsesee entdeckt. Die Jungen im Alter von 14 und 17 Jahren wollten am Sonntagabend eine Runde schwimmen, als sie den leblosen Körper im Wasser treiben sahen, wie die Polizei mitteilte. Während einer der beiden Jungen schwimmend den Fundort markierte, verständigte der andere die Wasserwacht. Bei dem Toten handelt es sich um einen 71-jährigen Mann aus Königsbrunn im Landkreis Augsburg. Unklar ist, wie lange er bereits im Wasser trieb. Nach ersten Erkenntnissen war der Mann herzkrank. Die Polizei vermutet, dass das der Grund für das Ertrinken war.

Zwei weitere Menschen sind in Schwaben am Wochenende beim Baden ums Leben gekommen, ein weiterer wurde in kritischem Zustand in eine Klinik gebracht. Am Samstag zog nach Polizeiangaben ein Mann einen 85-Jährigen bei Lindau tot aus dem Bodensee. Der Kleingärtner hatte den leblosen Körper etwa 15 Meter vom Ufer entfernt im Wasser treiben sehen. In Breitenthal (Kreis Günzburg) ertrank ein 80-Jähriger in einem Badeweiher. Taucher entdeckten die Leiche des Mannes in drei Metern Tiefe.

Ein Student musste reanimiert werden

Ein spanischer Student verunglückte beim Baden nahe Friedberg. Der 25-Jährige hatte im Planschbereich eines Baggersees den Halt verloren und war untergegangen. Badegäste alarmierten die Rettung. Taucher zogen den 25-Jährigen ans Ufer. Er musste reanimiert werden.

Mit dem neuen Fall sind allein am Bodensee bislang in diesem Jahr mindestens 22 Menschen bei Badeunfällen verunglückt. Die Retter hatten bis Ende Juli bereits 21 Verunglückte registriert: 14 Menschen waren bis dahin an den Ufern von Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und der Schweiz ertrunken, sechs weitere wurden verletzt und ein Badeopfer wird noch vermisst. Dies sei quasi eine Verdoppelung der Fälle gegenüber dem Vorjahr, sagte der Leiter der Wasserschutzpolizei Friedrichshafen, Christoph Mandalka.

Doppelt so viele Tote im Bodensee wie 2014

Der Grund für die Steigerung sei die Hitzewelle. "Wir haben selten so lange Hitzeperioden mit Temperaturen weit über 35 Grad", sagte Mandalka. So endete Mitte Juli innerhalb von nur zehn Tagen der Badetrip am Bodensee für sechs Menschen tödlich: Bei diesen Notfällen habe es sich immer um Menschen älter als 70 gehandelt, die im Bereich Konstanz ertranken, teilten die Behörden mit.

Wenn die Menschen bei großer Hitze ins Wasser gingen, ohne sich vorher abzukühlen, sei das wie ein Kälteschock, den der Organismus erstmal verarbeiten müsse, sagte Mandalka. Zudem seien die Verunglückten überwiegend Ältere, von denen viele bereits Vorerkrankungen gehabt hätten. Es sei daher wichtig, immer langsam in das kühle Wasser zu gehen und möglichst immer zu zweit zu schwimmen, um im Notfall schnell Hilfe holen zu können.

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