Süddeutsche Zeitung

Augsburg:Tätlicher Angriff beim Christopher Street Day

Während der Parade in Augsburg sollen zwei Teilnehmer verprügelt und auch am Boden liegend noch getreten worden sein - die Polizei ermittelt.

Bei einer Parade zum Christopher Street Day (CSD) sind offenbar zwei Teilnehmer angegriffen und verletzt worden. Die Polizei bestätigt Ermittlungen, der veranstaltende Verein CSD Augsburg spricht von einem "queerfeindlichen Vorfall". Die betroffenen Personen seien bedrängt, Regenbogenflaggen entwendet und zerrissen worden. Die zwei angegriffenen, queeren Teilnehmer sind demnach verprügelt und auch dann noch getreten worden, als sie bereits am Boden lagen. Bei der Polizei heißt es lediglich, dass eine Anzeige wegen Körperverletzung aufgenommen worden sei. Von zerrissenen Regenbogenfahnen ist bei den Ermittlern derzeit nichts bekannt. Sie können auch keinen queerfeindlichen Vorfall bestätigen. "Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen, wir wissen derzeit einfach noch nicht mehr", sagt ein Sprecher. Laut Polizei ist der Umzug mit 3000 Teilnehmern ansonsten vollkommen friedlich verlaufen. "Wir sind erschüttert und traurig darüber, solche Vorfälle in der Friedensstadt Augsburg verzeichnen zu müssen", schreibt dagegen CSD Augsburg in sozialen Medien. Für Samstag hat der Verein deshalb auf die Schnelle eine Kundgebung gegen Hasskriminalität organisiert, bei der von 12 bis 15 Uhr auf dem Augsburger Königsplatz maximal 600 Personen erwartet werden. Dabei soll "auf die erschütternden Geschehnisse vom letzten Samstag und viele andere, die der Community täglich passieren", aufmerksam gemacht werden. Die Augsburger SPD zeigt sich "sprachlos und erschüttert" wegen des Angriffs: "Der Vorfall macht deutlich, warum es den CSD, die tägliche Aufklärungsarbeit und konsequente Solidarität mit queeren Menschen braucht."

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