Augsburg:Bistum Augsburg legt Finanzen offen

Allein die Vermögensbilanz weist mehr als 602 Millionen Euro aus

Erstmals in seiner Geschichte hat das Bistum Augsburg seine Finanzen offen gelegt und die vollständigen Jahresabschlüsse für Diözese, Bischöflichen Stuhl und Domkapitel veröffentlicht. Die Vermögensbilanz wies demnach Ende 2014 eine Summe von 602,8 Millionen Euro auf, wie die Diözese am Donnerstag mitteilte. Die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls, der unter anderem die Pensionen für die Priester bezahlt, lag bei 627,5 Millionen Euro, der Jahresabschluss des Domkapitels bei 3,3 Millionen Euro. Das Anlagevermögen des Bischöflichen Stuhls beläuft sich demnach auf 514,9 Millionen Euro, in Form von Grundstücken oder festverzinslichen Wertpapieren.

Die umfassende Veröffentlichung entspreche dem Bestreben der Diözese nach "transparenter Information über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage", sagte Generalvikar Harald Heinrich. Nach den Worten von Finanzdirektor Klaus Donaubauer zeigen die Zahlen ein "wirtschaftlich solides Bild der Diözese". Für Risiken sei im Rahmen des Möglichen vorgesorgt.

Die Bilanzierung entspreche erstmals vollständig den Vorschriften des Handelsgesetzbuches. Unabhängige Wirtschaftsprüfer hätten die Abschlüsse, die in einem 20-seitigen Bericht zusammengefasst sind, bestätigt. Das Zahlenwerk gebe "Rechenschaft über das breit gefächerte Wirken der Kirche von Augsburg", heißt es darin. Die Gewinn- und Verlustrechnung für 2014 weist 380,4 Millionen Euro aus. Die Finanzierung erfolge weitgehend durch Kirchensteuern. Diese lagen im vergangenen Jahr knapp sieben Prozent höher als im Jahr davor, und zwar trotz der erneut gestiegenen Kirchenaustritte. Zum Bistum Augsburg gehören rund 1,33 Millionen Katholiken im bayerischen Schwaben sowie kleinen Gebieten in Oberbayern und Franken.

© SZ vom 12.06.2015 / kna - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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