Auf ungewisse Zeit verschoben:Landsberg ohne Räuber

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Corona macht geplante Landesausstellung 2024 zunichte

Eigentlich sollte sich die Bayerische Landesausstellung 2024 mit dem pikanten Thema "Räuber in Bayern" befassen, doch daraus wird nun nichts. Und abermals liegt die Schuld bei Corona. Die Ausstellung sollte im Stadtmuseum von Landsberg gezeigt werden, aber dazu hätte die Sanierung des Hauses spätestens bis Anfang 2024 abgeschlossen werden müssen. Wegen der Corona-Krise aber kann die Stadt Landsberg die fristgerechte Fertigstellung nicht mehr gewährleisten. Das Haus der Bayerischen Geschichte und die Stadt Landsberg haben deshalb vereinbart, das Projekt vorerst nicht weiterzuführen. Die Gefahr, dass das Vorhaben am Ende scheitert, erscheint beiden Seiten als zu groß. Eine Verschiebung um ein Jahr ist nicht möglich, weil die Landesausstellung 2025 bereits mit dem Thema "König Ludwig I. und seine Zeit" belegt ist. Das Haus der Bayerischen Geschichte wird das Thema "Räuber in Bayern" vorerst nicht vergeben. Der neue Standort und das neue Thema für die Landesausstellung 2024 soll bald bekannt gegeben werden. Die Landsberger Oberbürgermeisterin Doris Baumgartl bedauert die Entwicklung: "Die Ausstellung wäre ein Höhepunkt für Landsberg am Lech gewesen. Ich wünsche mir, dass wir die Landesausstellung zu einem späteren Zeitpunkt doch noch realisieren können."

Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, ist froh über die Entscheidung: "Es geht um den verantwortungsvollen Umgang mit personellen Ressourcen und öffentlichen Geldern. Mindestens zweieinhalb Millionen Euro werden in eine Landesausstellung investiert. Mindestens drei Jahre arbeiten viele Kolleginnen und Kollegen bei Staat und Kommunen an einem solchen Projekt. Von daher wäre es unverantwortlich zu riskieren, dass eine Landesausstellung ausfällt."

Die Landesausstellung 2021 mit dem Titel "Götterdämmerung II - Die letzten Monarchen" wird im Schloss Herrenchiemsee stattfinden. Sie beschäftigt sich mit der Zeit vom Tod Ludwigs II. (1886) bis zum Tod Ludwigs III. (1921). Im Jahr 2022 ist Ansbach Schauplatz der Landesausstellung, das Thema lautet "Typisch Franken". 2023 ist ein grenzüberschreitendes Projekt zwischen Bayern und Böhmen zum Thema Barock geplant.

© SZ vom 27.08.2020 / hak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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