Auch ohne Nationalpark:Besserer Schutz für den Spessart

Umweltorganisationen fordern größere Naturschutzgebiete

Nun fordern auch der Bund Naturschutz (BN), Greenpeace, der WWF und andere kleinere Umweltorganisationen die Ausweisung neuer Naturschutzgebiete im unterfränkischen Spessart. Anders als der Landesbund für Vogelschutz (LBV), der dort unlängst ein neues, 3300 Hektar großes Schutzgebiet nördlich der A 3 ins Spiel gebracht hatte, haben der BN und die anderen Verbände ein "Drei-Säulen-Konzept" aus einem großen zentralen, mehreren mittleren und etlichen kleinen Schutzgebieten entwickelt. Insgesamt soll das Netzwerk einmal eine Fläche von 9000 Hektar umfassen. Es wäre damit fast drei Mal so groß wie das Schutzgebiet, das der LBV-Chef Norbert Schäffer fordert.

Die Verbände berufen sich bei ihrer Forderung auf die Zusage der Staatsregierung, den Naturschutz im Spessart zu verbessern, auch wenn dort kein Nationalpark eingerichtet wird. Nach einem erbitterten Streit zwischen Nationalpark-Befürwortern und -Gegnern hatte Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) den Spessart Mitte des Jahres als Standort für den angekündigten dritten Nationalpark Bayerns ausgeschlossen. Das große zentrale Schutzgebiet, das die Verbände und Organisationen verlangen, erstreckt sich ganz ähnlich wie der LBV-Vorschlag nördlich der A 3 in Richtung Rothenbuch. In diesem Bereich stehen die urtümlichsten Laubwälder des Spessarts - berühmte Bespiele sind außer dem Heisterblock, der Eichhall, der Hohe Knock und der Metzgergraben. Bei diesem zentralen Schutzgebiet wollen es der BN und die anderen Organisationen aber nicht belassen. "Der Spessart ist aus nationaler und internationaler Sicht so wertvoll, dass hier deutlich mehr Wälder geschützt werden sollten", sagt ein Greenpeace-Sprecher. Deshalb verlangen die Naturschützer weitere 23 Schutzgebiete, unter ihnen so kleine wie den Kreuzbuckel am Westrand des Hochspessarts, aber auch größere wie den Schubertswald im Norden des Spessarts an der Grenze zur Rhön. Dort wachsen außer mächtigen Buchen und Eichen auch viele Lärchen und Fichten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: