Pilotprojekt in Unterfranken:Eine Stadt preist ihre Denkmäler an

Pilotprojekt in Unterfranken: Blick in die malerische Altstadt der knapp 1500 Einwohner zählenden Stadt Aub in Unterfranken.

Blick in die malerische Altstadt der knapp 1500 Einwohner zählenden Stadt Aub in Unterfranken.

(Foto: Imago Images)

Das Städtlein Aub im Landkreis Würzburg beschreitet einen ungewöhnlichen Weg, um seine leerstehenden historischen Häuser wieder mit Leben zu füllen. Bei der Auber Denkmalbörse sollen Interessenten am Sonntag mit einem Hilfsprogramm überzeugt werden.

Von Hans Kratzer, Aub

Es muss eine Wonne sein, in dem in der Nähe des Taubertals im Landkreis Würzburg gelegenen Städtlein Aub leben zu dürfen. Es gibt von dort viel Gutes zu berichten. Wie zu hören ist, herrscht in Aub ein freundliches Miteinander, das verträumte historische Stadtbild wird liebevoll gepflegt, es gibt ein reiches Kulturleben und intakte Grünanlagen. Viele baugeschichtlich interessante Gebäude prägen den Marktplatz, die Altstadt ist als Ensemble in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.

Freilich gibt es in Aub auch Probleme. Wie viele kleine Zentralorte im ländlichen Raum beklagt die Stadt Leerstände. Sie erwuchsen aus dem Verlust von Handel, Handwerk und Gastronomie auf der einen, durch Neubaugebiete auf der anderen Seite.

Die Stadt sucht nun für einige ihrer historischen Gebäude Kaufinteressenten und Nutzer - und zwar deutschlandweit. Dabei geht sie einen ganz neuen Weg, den man salopp mit dem Wort "Auber Denkmalbörse" umschreiben könnte.

Schon seit August 2020 entwickelt die Stadt mit Unterstützung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, des Landratsamts und der Heimatpflege ein kommunales Denkmalkonzept. Mögliche Kaufinteressenten bekommen jede mögliche Unterstützung. Etwa, indem die Gebäude digital aufgemessen werden, dazu wird ihre Baugeschichte untersucht und ein mögliches Nutzungskonzept denkmalfachlich abgestimmt. Am Ende weiß ein Käufer umfänglich, was realistisch mit dem Objekt anzufangen ist. "Wir wollen Interessenten die Angst nehmen, dass sie sich hier ein Millionengrab schaufeln", sagt der beteiligte Stadtplaner Franz Ullrich.

Interessierte können die Gebäude am kommenden Sonntag (von 13 Uhr an) während des Auber Frühlingsmarkts auf der Denkmalbörse besichtigen und Informationen, auch über Fördermöglichkeiten, einholen. Die Auftaktveranstaltung beginnt um 14 Uhr im Renaissancehaus Marktplatz 19.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusLandesentwicklungsplan
:CSU und Freie Wähler wollen Schutz des Trinkwassers schwächen

Obwohl die Wasservorkommen in Bayern immer knapper werden, sägen die Regierungsfraktionen an zentralen Schutzvorschriften. Getränkehersteller würden profitieren - Städte, Gemeinden und öffentliche Versorger sind entsetzt.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: