Atomausstieg:Söder fordert längere AKW-Laufzeit

Bayerns Umweltminister Markus Söder will Atomkraftwerke acht bis zehn Jahre länger laufen lassen als von Rot-Grün geplant - und die Erkundung von Gorleben vorantreiben.

Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU) hat die Forderungen seiner Partei nach längeren Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke präzisiert. In der Passauer Neuen Presse sprach sich Söder dafür aus, die Kraftwerke acht bis zehn Jahre länger laufen zu lassen als in der von Rot-Grün mit der Industrie ausgehandelten Ausstiegsvereinbarung vorgesehen. Söder argumentierte, auf diese Weise könnten mehr als eine Milliarde Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.

Der CSU-Politiker sprach sich weiter dafür aus, eine Abkehr vom bisherigen Ausstiegsbeschluss an Bedingungen zu knüpfen. So sollten die Atomkraftwerksbetreiber "einen substanziellen Beitrag" für eine "umweltfreundliche, bezahlbare und sichere Energiepolitik" leisten.

Mindestens die Hälfte der Zusatzgewinne der Konzerne durch die Laufzeitverlängerung solle in drei Bereiche fließen: den Ausbau erneuerbarer Energien, die Sanierungskosten des maroden Atommülllagers Asse und in Sozialtarife für einkommensschwächere Bevölkerungsschichten.

Eine ergebnisoffene Suche nach einem Atommüll-Endlager lehnte Söder erneut ab. Insbesondere gebe es in Bayern keine geeigneten Standorte. Dagegen solle die Erkundung des Salzstocks im niedersächsischen Gorleben weitergehen, verlangte der CSU-Politiker.

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