Asylpolitik:Mehr als 50 000 freie Plätze in bayerischen Flüchtlingsunterkünften

Asylpolitik: Flüchtlingsunterkunft im bayerischen Böbrach

Blick in ein Zimmer einer Asylunterkunft in Böbrach

(Foto: dpa)

Einige Einrichtungen stehen leer, können aber jederzeit wieder als Unterkunft für Flüchtlinge aktiviert werden. Andere Mietverträge konnten noch nicht gekündigt werden.

Mehr als 50 000 Plätze in bayerischen Flüchtlingsunterkünfte sind nicht belegt, zahlreiche Einrichtungen stehen komplett leer. Das geht aus Zahlen des Innenministeriums und der Bezirksregierungen hervor.

Das liegt nicht nur daran, dass immer weniger Flüchtlinge nach Bayern kommen. Die Behörden halten sich Unterkünfte als Reserven vor - für den Fall, dass die Zahl der Geflüchteten wieder steigt, wie eine Umfrage der dpa ergab. Außerdem laufen Mietverträge oft noch auf mehrere Jahre und können nicht ohne Weiteres gekündigt werden.

Einige Einrichtungen laufen auf "Stand-by-Betrieb". Sie stehen leer, können aber jederzeit wieder als Unterkunft für Flüchtlinge aktiviert werden. Beispiele sind die Alfred-Delp-Kaserne in Donauwörth mit 1200 Betten und die Hengersberger Dependance des Transitzentrums Deggendorf. Aber auch dezentrale Unterkünfte sind verwaist. Das sind die Häuser, Wohnungen oder Container, die die Kommunen angemietet haben. Allein 20 stehen in Unterfranken leer, 50 in Mittelfranken.

Das liegt daran, dass derzeit weniger Flüchtlinge im Freistaat untergebracht sind. Bis Ende Juli sollen es laut Innenministerium weniger als 100 000 Menschen sein, auf dem Höhepunkt im Mai 2016 waren es gut 155 000.

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