Asylbewerber in der Region:Initiative plant Bürgerbegehren gegen Flüchtlingsheim

Die Bürgerinitiative Putzbrunn-Ottobrunn fordert eine "gerechte Verteilung" der Asylbewerber. Erstmals in der Region könnte es nun zu einem Bürgerbegehren gegen ein Flüchtlingsheim kommen. Der Bayerische Flüchtlingsrat warnt, das Verfahren könnte Neonazis eine Bühne bieten.

Von Stefan Mühleisen

Erstmals könnte es in der Region zu einem Bürgerbegehren gegen ein Flüchtlingsheim kommen: Die Bürgerinitiative Putzbrunn-Ottobrunn (Bipo) hat am Donnerstag angekündigt, sich auf ein solches Verfahren vorzubereiten, um ein geplantes Sammelquartier für Asylbewerber in der Putzbrunner Waldkolonie zu verhindern.

"Wir bekommen die nötigen Unterschriften zusammen", sagte Margit Preiss vom Bipo-Leitungsteam vor rund 80 Teilnehmern einer Versammlung. Es wird erwartet, dass in drei Wochen der örtliche Bauausschuss über einen Bauantrag für das Flüchtlingsquartier entscheidet. Wird dieser angenommen, will die Bipo-Spitze umgehend das Bürgerbegehren anstreben.

Die Initiative fordert die "gerechte Verteilung" der Flüchtlinge auf die Umlandkommunen und wendet sich gegen Sammelquartiere.

Nach Angaben des Bayerischen Flüchtlingsrats wäre es das erste Bürgerbegehren gegen ein Flüchtlingsheim im Großraum München. Alexander Thal vom Flüchtlingsrat zeigte sich besorgt, dass das Verfahren Neonazis eine Bühne bieten könnte: "Es entsteht dabei der Effekt, dass man gegen Asylbewerber unterschreibt."

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