Bei der Aufklärung der Tötung einer Studentin nach einem Clubbesuch im oberbayerischen Aschau im Chiemgau steht die Polizei erneut vor einem Vernehmungsmarathon. In dem Nachtclub "Eiskeller" waren am Tatabend bis zu 800 Gäste, die Beamten wollen mit allen sprechen. Am Samstag sollen gebündelt zahlreiche Vernehmungen stattfinden, mehrere umliegende Dienststellen seien zur Unterstützung eingebunden, sagte Maximilian Maier, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. "Wir wollen jedes Mosaiksteinchen umdrehen und die Geschehnisse im Eiskeller lückenlos aufklären."
Die Studentin war nach einem Besuch im Eiskeller am Abend des 2. Oktober nicht nach Hause gekommen. Stunden später entdeckte ein Passant ihre Leiche flussabwärts in der Prien, die durch Aschau fließt. Ein Heranwachsender sitzt unter Tatverdacht in Untersuchungshaft. Die Polizei machte keine Angaben dazu, ob er sich inzwischen zu der Tat geäußert hat. Bei dem jungen Mann handelt es sich um einen Jogger, der in der Tatnacht in der Nähe des Eiskellers gesehen worden war. Der Jogger war zunächst als Zeuge gesucht worden. Dann erhärtete sich der Verdacht, sodass er am 18. November festgenommen wurde.
Neben den Befragungen der Zeugen verfolge die Soko "Club" zahlreiche weitere Spuren, sagte Maier. Unter anderem sei noch immer die Herkunft einer Armbanduhr unklar, die in einem kleinen Bach unweit des Nachtclubs gefunden worden war. In der Nähe der Uhr war auch ein Ring entdeckt worden, den die Frau getragen und offensichtlich in dem Bach verloren hatte.
Die Soko "Club" hatte im November auch in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY..." bundesweit um Mithilfe und Hinweise gebeten. "Die Arbeit der Ermittler ist noch lange nicht vorbei", sagte Maier.