Aschaffenburg:Versicherungsbetrug im großen Stil aufgedeckt

Sie sollen 125 Verkehrsunfälle manipuliert oder provoziert haben, um bei Versicherungen abzukassieren. Nun hat die Aschaffenburger Justiz den bandenmäßigen Versicherungsbetrug aufgedeckt. Doch die Ermittlungen sind noch lange nicht abgeschlossen.

In monatelangen Ermittlungen hat die Aschaffenburger Justiz einen bandenmäßigen Versicherungsbetrug im großen Stil aufgedeckt: 30 Beschuldigte sollen seit Jahren Verkehrsunfälle manipuliert oder provoziert haben. In den 125 Verdachtsfällen sei den Versicherungen ein Schaden von mehreren 100.000 Euro entstanden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit.

Am Vortag hatten Fahnder 17 Objekte am bayerischen Untermain und eine Wohnung in Frankfurt am Main durchsucht. Dabei seien zehn Männer und drei Frauen vorläufig festgenommen worden. Die Polizei sprach von einer "offenbar gut organisierten, bandenmäßigen Struktur". Die Verdachtsfälle gehen bis ins Jahr 2008 zurück. Teilweise waren falsche Gutachten im Spiel.

Bei vielen fingierten Unfällen seien beide Beteiligte eingeweiht gewesen - manchmal aber auch ahnungslose Autofahrer die Leidtragenden gewesen. "Die Ermittlungen in dem Verfahren sind bei weitem noch nicht abgeschlossen, es könnte sein, dass sich die Zahl der fingierten Verkehrsunfälle noch deutlich erhöht", sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt.

Zwei Beschuldigte kamen in Untersuchungshaft, die übrigen sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Zwei weitere Männer, die an dem Betrug beteiligt gewesen sein sollen, saßen bereits wegen einer anderen Tat in U-Haft. Ein Verdächtiger ist noch auf der Flucht.

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