Unterfranken:Bewaffneter Mann in Aschaffenburg überwältigt

Der 60-Jährige brachte zunächst zwei ehemalige Kolleginnen in seine Gewalt und verschanzte sich in einem Büro.

Ein bewaffneter Mann hat am Donnerstag in einem Gebäude in Aschaffenburg zwei Frauen bedroht und in seine Gewalt gebracht. Der ehemalige Mitarbeiter eines Unternehmens sei mit einer Pistole in das Büro der Firma gekommen, sagte ein Sprecher der Polizei. Nach fast zwei Stunden verließen seine Ex-Kolleginnen das Gebäude unverletzt. Der Mann verschanzte sich dann im Büro und konnte schließlich überwältigt werden.

Der Täter sei gegen acht Uhr in dem Büro aufgetaucht, erklärte der Sprecher. Einer der Frauen gelang es noch, einen Notruf abzusetzen. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler hatte das Unternehmen dem Täter gekündigt. Möglicherweise habe es deswegen Streit gegeben.

Eine Verhandlungsgruppe der Polizei stand während der Tat mit dem Mann in Kontakt. Spezialeinsatzkräfte umstellten das Mehrfamilienhaus mit dem Büro im Erdgeschoss. Die Frauen standen nach dem Vorfall unter Schock, wie der Sprecher sagte. Der Rettungsdienst kümmerte sich um sie.

Nach fast fünf Stunden wurde der Mann überwältigt: Ein Spezialeinsatzkommando stürmte das Gebäude und nahm ihn fest. Ein Diensthund biss den 60-jährigen Täter dabei und verletzte ihn leicht. Der Mann kam in ein Krankenhaus. Er habe sich in einer psychischen Ausnahmesituation befunden, sagte der Sprecher der Polizei.

Die Polizei betonte, der Vorfall habe nichts mit dem Anschlag im französischen Straßburg zu tun. Zunächst hatte sie aus ermittlungstaktischen Gründen keine Details zu dem Einsatz preisgeben wollen. Der Mann sollte nicht wissen, dass schwerbewaffnete Spezialeinheiten im Einsatz waren.

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