Aschaffenburg:Kurden attackieren türkische Anti-Terror-Demo

  • In Aschaffenburg gingen am Sonntag etwa 600 Menschen auf die Straße, um gegen Terror, PKK und den IS zu demonstrieren.
  • Der Zug wurde dann von etwa 30 Kurden angegriffen.
  • Die Lage eskalierte, als sich die Kurden in ein Haus flüchteten und die Polizeibeamten mit Steinen und Feuerwerkskörpern attackierten.

Mit Steinen und Feuerwerkskörpern haben Kurden am Sonntag eine von Türken organisierte Anti-Terror-Demonstration in Aschaffenburg angegriffen. Anschließend verbarrikadierten sich die Täter in einem Haus und attackierten vom Dach aus die Polizei, wie das Polizeipräsidium Unterfranken mitteilte. Erst nachdem die Beamten Verstärkung angefordert hatten, gelang es ihnen am Sonntagabend, 36 Personen im Alter zwischen 15 und 40 Jahren in dem Haus vorläufig festzunehmen.

Bis in die frühen Morgenstunden war die Polizei mit "starken Kräften" in der Stadt, wie ein Sprecher sagte. Grund dafür seien Aufrufe von kurdischer Seite in sozialen Netzwerken gewesen, nach Aschaffenburg zu reisen. Weitere Zusammenstöße gab es in der Nacht zum Montag nicht.

Ein Beamter wird von einem Böller getroffen

Am Sonntagnachmittag hatten sich nach Angaben der Polizei etwa 600 Menschen einem Demonstrationszug unter dem Motto "Gemeinsam gegen den Terror - Demo gegen PKK und ISIS" angeschlossen, der von einem Türken angemeldet worden war. Der Zug sei dann plötzlich von etwa 30 Kurden attackiert worden. Als die Polizei dazwischenging, sei ein Beamter von einem Böller am Kopf getroffen und leicht verletzt worden. Die Angreifer flüchteten danach in ein Haus und verweigerten jede Kontaktaufnahme.

Vom Dach des Hauses aus seien Steine und Feuerwerkskörper auf die Beamten geschleudert worden, hieß es. Die Polizei forderte Verstärkung an, auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Als die Beamten schließlich in das Haus eindrangen, ließen sich laut Polizeibericht alle Personen widerstandslos festnehmen. Inzwischen wurden sie wieder entlassen.

Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf schweren Landfriedensbruch, versuchte gefährliche Körperverletzung und Verstöße gegen das Versammlungsgesetz ein.

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