Architektouren 2014:Architektur mit Ecken und Falten

Schwerelos im Apfelgarten, bunte Streifen in der Stadt oder ein Betonbau mit geometrischen Falten: Bei den Architektouren öffnen am Wochenende mehr als 300 ziemlich ungewöhnliche Gebäude ihre Türen für Besucher. Wir haben schon mal einen Rundgang gemacht.

Von Ana Maria Michel

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Architektouren 2014

Quelle: Burkhard Franke/ oh

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Schwerelos im Apfelgarten oder ein Betonbau mit geometrischen Falten: Bei den Architektouren öffnen am Wochenende mehr als 300 ziemlich ungewöhnliche Gebäude ihre Türen für Besucher. Wir haben schon mal einen Rundgang gemacht.

Hochhaus am Isarhochufer, München-Thalkirchen

Der Wohnturm in Thalkirchen ist eines von fünf Hochhäusern in einem begrünten Hof. Insgesamt 16 Stockwerke hat der Wohnturm und die auffällige Form eines Pentagons. Die gerundeten Außenecken des Gebäudes, das vom Architekturbüro Blaumoser Architekten geplant wurde, bilden sogenannte "gläserne Wohnkanzeln". Sie sollen die Sonne einfangen und in den oberen Geschossen einen Panoramablick über die Stadt freigeben. Auf jeder Etage befinden sich fünf Wohnungen unterschiedlicher Größe. Jede hat eine Loggia.

Besichtigung: Carola-Neher-Straße 12, 81379 München, Sa. 28. Juni 2014, 16-18 Uhr

Architektouren 2014

Quelle: Sebastian Schels/ oh

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Austragshaus im Apfelgarten, Freising

Mehrgenerationenwohnen in der Natur: Das war der Wunsch der Auftraggeber an das Architekturbüro Deppisch Architekten. Das neue Wohnhaus der Eltern steht in einem Apfelgarten neben dem Familienhaus, das nun von den Kindern bewohnt wird. Der erste Stock des neuen Hauses hat die Form eines Kubus. Das Gegenstück ist der verglaste Wohn- Koch- und Essbereichs im Erdgeschoss.

Das Obergeschoss mit dem Schlaf- und Badezimmer scheint durch seinen Vorsprung über dem Gartengeschoss zu schweben. Diese Schwerelosigkeit wird durch die großen Glasflächen und das Beleuchtungskonzept verstärkt. In dem lichtdurchfluteten Raum verschwimmt die Grenze zwischen Innen und Außen. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Küchenzeile, die durch die Scheiben ins Freie verläuft.

Bis auf das abgerundete Treppenhaus ist das Gebäude vollständig in Holzmassivbauweise errichtet. Das Zirbenholz ist aus einem bestimmten Grund Teil des Konzepts der Architekten: Die Holzart soll zur Senkung der Herzfrequenz und so für besseren Schlaf sorgen.

Besichtigung: Dr.-Karl-Schuster-Straße 11, 85354 Freising, Sa. 28. Juni 2014, 15 Uhr

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Quelle: Antonia+Alexander Feig/ oh

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Haus der Tagesmütter, Selb

Bunte Streifen bringen Farbe in das Stadtbild: Das Haus der Tagesmütter in Selb ist beim Wettbewerb "Europan 9" entstanden. Dabei handelt es sich um den größten europäischen Wettbewerb für junge Architekten bis 40 Jahre. Die Sieger, die Architekturbüros TallerDE2 Arquitectos sowie Gutiérrez-delaFuente Arquitectos aus Madrid, haben in Zusammenarbeit mit der SelbWERK GmbH als örtlichem Planungsbüro die Baumaßnahme abgewickelt.

Die Architekten standen vor dem Problem, eine Lösung für die Baulücke zu finden. Nun stehen die streifenförmigen Baukörper jeweils für eine Funktion. So gibt es einen Teil für den Sanitärbereich, einen für den Aufenthaltsbereich und so weiter.

Besichtigung: Wittelsbacherstraße 18, 95100 Selb, Sa. 28. Juni 2014,10-12 Uhr

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Quelle: Micki Stoiber/ oh

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Anbau und Sanierung eines 30er-Jahre-Hauses, München-Obermenzing

Was tun, wenn das Klavier nicht mehr ins Wohnzimmer passt? Ein Hauseigentümer aus München-Obermenzing hat sich eine Lösung einfallen lassen: An sein Einfamilienhaus aus den Dreißigerjahren ließ er einen mordernen Anbau setzen. Der Neubau aus weißem Putz und farbigem Holz vergrößert das Haus nicht nur, er schafft außerdem eine Verbindung zwischen Innenraum und Garten.

Die Münchner Architektin Regine Stoiber hat den Anbau entworfen. Als Lösung für das Platzproblem schuf sie einen an der Ecke des Hauses angeordneten eingeschoßigen Holzständerbau. Die Besonderheit: Die raumhohe Eckverglasung lässt sich bei Bedarf komplett in die Wände zurückschieben, um eine direkte Verbindung zwischen Haus und Garten zu schaffen.

Besichtigung: Betzenweg 29, 81247 München, So. 29. Juni 2014, 11 Uhr

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Quelle: Rolf Sturm/ oh

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Salzlagerhalle Straßenmeisterei Landshut

Nicht nur Wohnbauten können bei den Architektouren 2014 besichtigt werden, auch die Straßenmeisterei Landshut empfängt am Samstag Besucher in ihrer neuen Salzlagerhalle. Diese wurde vom Staatlichen Bauamt Landshut errichtet. Die Salzlagerhalle ist ein wesentlicher Bestandteil des Winterdienstes. Jährlich werden im Raum Landshut etwa 2700 Tonnen Streusalz verbraucht. Da im Winter die Preise stark ansteigen, wird das Salz bereits im Sommer gekauft und eingelagert. Die neue Halle, die bereits im September 2011 fertiggestellt wurde, fasst rund 1.200 Tonnen Streusalz.

Die Salzlagerhalle ist natürlich an bestimmte Richtlinien gebunden - viel Spielraum für Kreativität besteht da nicht. Eine besondere Herausforderung ist die ausreichende Belüftung, denn das Salz muss während der Lagerung trocken gehalten werden. Das umlaufende Lüftungsband ist mit seiner orangenen Signalfarbe das auffälligste Gestaltungsmerkmal der anthrazitfarbenen Halle.

Besichtigung: Porschestraße 23, 84030 Landshut, Sa. 28. Juni 2014,14-15.30 Uhr, Treffpunkt: Innenhof Straßenmeisterei Landshut, Halle ist ausgeschildert

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Quelle: Anton Brandl/StBA M2/ oh

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Sanierung Anatomische Anstalt der LMU, München-Ludwigsvorstadt

Die Anatomische Anstalt der LMU wurde in den Jahren 1905 bis 1907 nach Plänen von Max Littmann erbaut als unregelmäßige Dreiflügelanlage. Das Gebäude gilt wegen der Verwendung von Sichtbetons in der Fassade als ein Hauptwerk der beginnenden Moderne. Ursprünglich war das Institutsgebäude, das einschließlich der Inneneinrichtungen weitgehend erhalten ist, für 300 Studenten ausgelegt. Heute dient es etwa 900 Studenten. Die Aufgabe der Planer vom Staatliches Bauamt München 2 war es, das historische Gebäude den aktuellen Anforderungen an Arbeits-, Brand- und Wärmeschutz anzupassen.

Das Konzept der Architekten sah vor, die historischen Räume und Bauteile freizulegen. Die Sanierung dauerte insgesamt drei Jahre und fand unter laufendem Betrieb statt. Um den historischen Gesamteindruck wieder erlebbar zu machen, wurden einzelne Bauteile rekonstruiert. Ergänzend wurden Böden, Anstriche und Möbel mithilfe historischer Unterlagen wiederhergestellt. Als Kontrast setzen sich jetzt moderne Formen und Materialien davon ab.

Besichtigung: Pettenkoferstraße 11, 80336 München, Sa. 28. Juni 2014, 10-11.30 Uhr und 12.30-14 Uhr, Treffpunkt: Haupteingang

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Quelle: Sebastian Arlt/ oh

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Medizinische Lesehalle der LMU

Mehr als 100 Jahre ist die Medizinische Lesehalle der LMU München schon alt. Als sie 1913 von Emanuel von Seidl errichtet wurde, diente sie als Ausstellungsgebäude für die Kunstgalerie von Franz Joseph Brakl. 1930 erwarb die LMU das Gebäude im Spät-Jugendstil und nutzt es seitdem als Bibliothek für die Medizinische Fakultät. Sie ist heute eine von zwölf großen Fachbibliotheken der LMU. Nachdem ganze Generationen von Medizinstudenten in dem denkmalgeschützen Gebäude gelernt haben, stand nun eine Generalsanierung der Fachbibliothek an. Im Rahmen der Generalsanierung unter der Leitung des Staatlichen Bauamts München 2 wurden auch Verbesserungsmaßnahmen an Statik und Substanz des Gebäudes vorgenommen.

Auch die Barrierefreiheit der Medizinischen Lesehalle wurde durch neue Zugänge verbessert. Die Bibliothek ist außerdem mit neuen Möbeln und neuen Sanitärbereichen ausgestattet worden. Bislang fehlten den Studenten vor allem Gruppenarbeitsmöglichkeiten. Jetzt gibt es Loungezonen und einen Außenarbeitsbereich. Bei der Sanierung des Gebäudes ging es vor allem um die Verbindung von Alt und Neu: Originale wie die Mahagonioptik an Fenstern und Türen wurden wieder aufgegriffen. In Anlehnung an die historischen schwarzen Stoffbespannungen an den Wänden wurden diese Schwarz gestrichen. Die jahrzehntelang auf dem Dachboden gelagerten Glasperlenketten des früheren Kronleuchters wurden wieder zu einem Lüster zusammengesetzt und am historischen Ort unter der großen Kuppel angebracht. Lebendigkeit soll der Raum durch die farbigen Buchrücken - und durch die arbeitenden Studenten - erhalten.

Besichtigung: Beethovenplatz 1, 80336 München, Sa. 28. Juni 2014, 14-16 Uhr, Treffpunkt: Haupteingang

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Quelle: Gerhard Hagen/ oh

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Zentraler Busbahnhof und Altstadtzugang Salzpforte, Bad Neustadt an der Saale

Diese 1650 Quadratmeter große Stahlkonstruktion überspannt acht Bushaltestellen. Sie soll den Busbahnhof in Bad Neustadt an der Saale beschatten, Wetterschutz bieten und gleichzeitig lichtdurchlässig sein. Die Idee der Architekten Jörg Franke und Michaela Messmer aus Emskirchen war, mit einem lichtdurchlässigen Photovoltaikdach Energie für Elektromobilität zu produzieren. So fließt die Energie, die durch die Anlage auf dem Dach gewonnenen wird, in die Aufladestation für Elektrofahrräder, die an den Busbahnhof grenzt.

Besichtigung: An der Falaiser Brücke 1, 97616 Bad Neustadt an der Saale, Sa. 28. Juni 2014, 11 Uhr

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Quelle: foto[mju] tektur/ oh

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Bürgerhaus Lechnerbräu, Braunach

Wo einst Bier gebraut wurde, steht heute ein Bürgerhaus mit Veranstaltungssaal, Bücherei, Eiscafé und Räumen für Gewerbe und Vereine. Den Schriftzug "Lechner Bräu - Erste Baunacher Export-Bier- Brauerei" hat man allerdings nicht entfernt, denn das Konzept des Architekturbüros Brückner und Brückner Architekten sieht eine sanfte Transformation des einst erfolgreichen Brauhauses vor.

1729 wurde die Brauerei Lechner im oberfränkischen Baunach gegründet. Bereits seit 1987 wird das Brauereigelände im Ortskern nicht mehr betrieben. Mit den Jahren verkam das Grundstück immer mehr zu einer ungeliebten Bauruine. Eigentlich sollte der Gebäudekomplex bis auf Torbogen und Turm komplett abgerissen werden, doch die Architekten wollten das Ensemble erhalten.

Das neue Bürgerhaus soll an die ehemalige Brauerei erinnern. Die Planer haben daher auf Materialien zurückgegriffen, die an die Geschichte des Gebäudes erinnern: Kupfer, Edelstahl und einfache Materialien aus dem Industriebau. Im früheren Kesselsaal befindet sich nach dem Umbau der Veranstaltungssaal, wo zum Beispiel die Stadtkapelle oder der Gesangsverein von Baunach Konzerte geben können, der Mälzereiturm ist heute ein Ausstellungs- und Aussichtsturm.

Besichtigung: Überkumstraße 17, 96148 Baunach, So. 29. Juni 2014, 14 Uhr und 15 Uhr, Treffpunkt: Innenhof

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Quelle: Stefan Meyer/ oh

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Jugendherberge Nürnberg in der Kaiserstallung

Moderne Zimmer in altem Gemäuer: Nach diesem Konzept hat das Nürnberger Architekturbüro Fritsch, Knodt und Klug mit Franchi&Dannenberg (Innenarchitektur) den Umbau der Jugendherberge im Ostteil der Nürnberger Kaiserburg gestaltet. Der zweistöckige Steinbau mit fünf übereinander liegenden Dachböden hat eine lange Geschichte: 1495 wurde die Nürnberger Kaiserstallung zunächst als Kornhaus der Stadt errichtet. Während der Kaiserzeit wurden die unteren Räume des Kornspeichers auch als Stallungen genutzt. Im Jahr 1937 wurde das Gebäude zur Reichsjugendherberge umgebaut. 1953 baute man die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Herberge wieder auf. Gut 50 Jahre später stand der Umbau und die Sanierung dieses geschichtsträchtigen Nürnberger Gebäudes an.

Das Ergebnis sind 93 modern eingerichtete Zimmer mit Dusche und WC, eine Bar, ein Bistro und Seminarräume, die mit der neuesten Technik ausgestattet sind. Die Jugendherberge Nürnberg in der Kaiserstallung gilt nach dem Umbau als eine der modernsten Jugendherbergen Europas. Auch der Eingangsbereich mit Lounge und der Speisesaal ist komplett umgestaltet worden. Die Gäste können in offenen Gemeinschaftsbereichen unter einer Gewölbedecke Burgatmosphäre erleben.

Besichtigung: Burg 2, 90403 Nürnberg, Sa. 28. Juni 2014, 10.30 Uhr, 11 Uhr,12.30 Uhr und 13 Uhr, um Anmeldung unter mail@fritsch-knodt-klug.de wird gebeten

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Quelle: prpm Architekten+Stadtplaner/ oh

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Hallenbad Ismaning

Seit Ende der Sechzigerjahre gibt es in Ismaning ein Hallenbad auf dem Gelände der ehemaligen Schloss-Ökonomie. 2007 wurde die komplette Sanierung des Bades beschlossen. Das Hallenbad Ismaning steht mitten im Ortskern. Es ist umschlossen von Schulen, dem Bürgersaal der Gemeinde und einer Tiefgarage. Diese Lage stellte die Planer vor eine Herausforderung, denn der Raum für das neue Schwimmbad war begrenzt. Die Architekten vom Büro prpm Architekten wählten daher eine besondere Form: abgerundete Ecken.

Auch im Inneren erfüllt die Form des Gebäudes eine Funktion: "Buchten" teilen das Bad in Freizeit-, Spiel-, Erholung- und Wellnessbereiche. Die Besucher des Erlebnis- und Kleinkinderbereichs, der Sprungbucht und der Rutschenhalle kommen sich also nicht in die Quere. Das Bad ist durch seine gläserne Fassade sehr hell. Öffnungen im Dach sind zusätzliche Lichtquellen. Nicht nur die Form des Bades greift das Element Wasser auf: Die blaugrünen Becken mit den umlaufenden sandfarbenen Fliesen sollen den Eindruck von Strand und Meer vermitteln und Urlaubsgefühle in dem Familien- und Sportbad aufkommen lassen. Der Kleinkinderbereich ist wie eine große Sandburg gestaltet.

Besichtigung: Erich-Zeitler-Straße 6, 85737 Ismaning, Sa. 28. Juni 2014,14-15 Uhr

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Quelle: Anne Wild/ oh

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"Haus Zwei", Reithofen

Das "Haus Zwei" im oberbayerischen Reithofen bietet auf drei Etagen etwa 320 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche. Die Architektin Hildegard Rasthofer hat das Einfamilienhaus weiterentwickelt: Ihr Projekt schafft mit einem zentralen Gemeinschaftsbereich mit Küche im Erdgeschoss und in sich abgeschlossenen Wohneinheiten im Obergeschoss viele Nutzungsmöglichkeiten. Sowohl Familien mit Kindern als auch Wohngemeinschaften können hier wohnen.

Die Fassade des Hauses fällt sofort auf, sie ist auf der einen Seite komplett mit rotbraunem Stahl verkleidet. Gäbe es nicht den Kontrast durch die von Glasflächen dominierte Südseite des Hauses, könnte man das Gebäude für einen Bunker halten. Dass der Stahl durch die Witterung mit der Zeit eine Patina erhält, gehört zum Konzept. Auch im Inneren des Hauses wird das Thema Stahl mit der zentralen Metalltreppe fortgesetzt.

Besichtigung:Tadinger Straße 6, 85669 Reithofen, Sa. 28. Juni 2014,10-12 Uhr und 13-16 Uhr

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Quelle: Johannes Kottje/ oh

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Rauchkuchlhaus auf der Seewiese am Schliersee

Es soll an ein auf einem Floß gelandeten Bootshauses erinnern. Das Rauchkuchlhaus, entworfen vom Architekturbüro vonMeierMohr Architekten, liegt idyllisch auf einer Wiese am Dorfrand in der Nähe des Schliersees. Vom Holzhaus im Grünen aus blickt man auf die Berglandschaft.

Die Architektin hat auf ein altes Konzept zurückgegriffen: Das moderne Holzhaus am Schliersee wird durch zwei "warme Steine" gegliedert. Diese sind in der Seewiese verankert und tragen das Dach des Hauses. Die sogenannten "Rauchkuchln" sind als Bestandteil von alten Bauernhäusern bekannt. In Anlehnung an diese traditionellen offenen Feuer- und Kochstellen aus Stein kommen Tradition und moderne Technik bei diesem Neubau am Schliersee zusammen. Die Steine dienen als Küche und Kamine mit Abzügen, Badezimmer mit Wasserinstallation, Wandheizung und Be- und Entlüftung. Außerdem sorgen die Stützen auf der feuchten Seewiese für Stabilität.

Besichtigung: Perfallstraße 36c, 83727 Schliersee, So. 29. Juni 2014,15-17 Uhr, Führungen jeweils um 15 und 16 Uhr

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Quelle: Quirin Leppert/ oh

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Kindertagesstätte Garching

Eine Kindertagesstätte mit einem offenen Konzept hat das Architekturbüro Schindhelm Moser Architekten in Garching geschaffen. Die Krippe liegt an der Einsteinstraße in unmittelbarer Nähe zur A 9. Aus diesem Grund musste ein Lärmschutzwall errichtet werden. Das eingeschossige Haus wird durch das flache Dach dominiert und wirkt dadurch sehr linear. Zur Straßenseite grenzen hellrote Fertigelemente den Arkadengang ab. Die offene Fassade kann durch ihre spezielle Form auch als Sitzbank genutzt werden. Auch bei schlechtem Wetter werden Eltern und Kinder vor der Krippe nicht nass, denn der Hauptzugang ist überdacht.

Der Hort hat zwei weitere Zugänge an den jeweiligen Gebäudeenden. Auch hier haben die Architekten praktisch gedacht: An den südlichen Zugang schließt sich direkt der Kinderwagenraum an. Eltern müssen die Wägen bei schlechtem Wetter also nicht durch das ganze Haus fahren. Das offenen Konzept, das bereits die Fassade andeutet, wird auch im Inneren der Kindertagesstätte fortgesetzt: Der Arkadengang grenzt direkt an den großen Spielflur. Insgesamt vier Gruppenräume für je 12 bis 15 Kinder gibt es in der Kindertagesstätte in Garching. Zu jeder Gruppe gehört ein Ruheraum mit Lichthof und ein Bad- und WC-Bereich. Die Gruppenräume haben einen direkten Zugang zum Garten. Durch eine flexible Trennwand können auch die Gruppenräume miteinander verbunden werden.

Besichtigung: Einsteinstraße 5, 85748 Garching, Sa. 28. Juni 2014,14-17 Uhr, So. 29. Juni 2014,14-17 Uhr, Treffpunkt: jede volle Stunde am Eingang

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Quelle: Michael Compensis/ oh

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Produktions- und Bürogebäude, München-Freimann

Hinter dieser Fassade befinden sich die Produktions- und Büroräume einer Firma für Textilverarbeitung, die das Münchner Architekturbüro tillicharchitektur mit dem Neubau in Freimann beauftragt hat. Die Architekten haben die Außenwände aus Beton mit schwarzen Eisenoxidpigmenten eingefärbt und dem Gebäude somit einen matt glänzenden Anstrich verliehen. Die geometrische Faltung der Fassade sorgt dafür, dass der dunkle Betonbau nicht zu klobig wirkt. Durch ihre spezielle Struktur verändert die Fassade je nach Jahres- und Tageszeit, Wetter und Lichteinfall ihren Charakter. Im Gegensatz zur Fassade ist die Gestaltung der Räume weniger ausgefallen. Die Architekten wollten damit den Fokus auf die Produkte lenken, die den sonst sehr steril wirkenden Raum beleben sollen.

Besichtigung: Lindberghstraße 7, 80939 München, Sa. 28. Juni 2014, 14-15 Uhr und 16-17 Uhr

© SZ.de/afis
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