Arbeitsplätze:Metallindustrie schafft mehr Jobs im Ausland

Die bayerische Metall- und Elektroindustrie schafft qualifizierte Arbeitsplätze zunehmend im Ausland. Fast zwei Drittel der Unternehmen in der Branche wollen neue Mitarbeiter im Ausland einstellen - in Bayern dagegen ist es lediglich knapp die Hälfte. Das sagte Bertram Brossardt, der Hauptgeschäftsführer der zwei Metall- und Elektroarbeitgeberverbände Bayme und VBM, am Dienstag in München.

Häufiger als früher entscheiden sich bayerische Unternehmen ebenfalls bei der Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze in Forschung und Entwicklung für das Ausland. Dies betrifft inzwischen laut der neuen Konjunkturumfrage der zwei Verbände jede zehnte Stelle. "Der Anteil steigt stetig", sagte Brossardt. Die Arbeitgeber warnen davor, dass die Löhne in Deutschland in den vergangenen Jahren schneller gestiegen seien als die Produktivität, weswegen die Industrieproduktion in Deutschland sich im internationalen Vergleich wieder verteuert habe.

Ein zweites Hemmnis: In Deutschland gibt es nach wie vor nicht genug qualifizierte Ingenieure oder IT-Spezialisten, um den Bedarf zu decken. "Die Spezialisten fehlen landesweit", sagte Brossardt. Knapp 16 Prozent der Metall- und Elektrobetriebe sehen ihre Geschäfte wegen fehlender Arbeitskräfte erheblich beeinträchtigt.

Die M+E-Branche erwartet für das kommende Jahr ein schwächeres Wachstum als in diesem Jahr. Die Produktion werde nach einem voraussichtlichen Plus von drei Prozent 2016 im kommenden Jahr um 1,5 bis zwei Prozent steigen, sagte Bertram Brossardt.

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