Arbeitskampf:Streik legt große Teile des Bahnverkehrs lahm

Der Streik der Lokomotivführergewerkschaft GDL bei der Deutschen Bahn hat in Bayern zu zahlreichen Zugausfälle und volle Züge geführt. Im Fernverkehr entfielen rund 75 Prozent der Züge, im Regionalverkehr der Bahn etwa die Hälfte, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der Ersatzfahrplan habe aber stabil funktioniert, sagte eine Sprecherin. Die GDL Bayern geht im Regionalverkehr sogar von einer Ausfallquote von rund 60 Prozent aus. Bayern war damit laut Bahn ähnlich stark betroffen wie der bundesweite Durchschnitt. Regionale Streikschwerpunkte innerhalb des Freistaats gab es nicht. Die Sprecherin zeigte sich mit dem Funktionieren des Ersatzfahrplans zufrieden. Es sei gelungen, ihn trotz der kurzen Streikankündigung aufzustellen. Auch bei der GDL Bayern war man mit dem Verlauf zufrieden. Organisation und Beteiligung seien gut gewesen und es habe keine Zwischenfälle gegeben.

Nach Bahnangaben waren die fahrenden Züge voll, "aber nicht überfüllt". Die Kunden hätten sich auf die veränderte Situation eingestellt. Die Bahn hatte sie aufgerufen, wenn möglich auf verschiebbare Reisen zu verzichten. Bereits gebuchte Tickets für den Fernverkehr können laut Bahn bis zum 20. August flexibel genutzt werden. Zugbindungen bei Sparangeboten sind aufgehoben, zudem können für Weiterfahrten auch andere Züge genutzt werden. Alternativ können sich Kunden ihre Tickets kostenfrei erstatten lassen.

Für den Donnerstag, an dem die GDL erneut zum Streik aufgerufen hat, erwartet die Bahn eine ähnliche Situation wie am Mittwoch. Schon seit Dienstagabend bestreikt die GDL den Güterverkehr. Die Gewerkschaft kämpft um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für ihre Mitglieder. Nicht bestreikt werden Konkurrenten der Deutschen Bahn. So sind etwa im Regionalverkehr in Bayern auf vielen Strecken Privatbahnen unterwegs. Infolge des Streiks waren aber auch bei ihnen Einschränkungen möglich.

Am Dienstag hatte die Gewerkschaft angekündigt, den Fern- und Regionalverkehr ab Mittwoch, 2 Uhr, für 48 Stunden bundesweit zu bestreiken. Der Fahrgastverband Pro Bahn Bayern kritisierte die Streikankündigung als zu knapp. Mit mehr Vorlauf hätten sich die Menschen besser einstellen können.

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