Teils Jahrhunderte alt waren die 63 Grabsteine, die auf einem jüdischen Friedhof im mittelfränkischen Diespeck geschändet worden sind. Vor 15 Jahren war das, zunächst fahndete die Polizei noch nach "Unbekannten". Was aber sogleich offenkundig war: Da waren Menschen am Werk, die ihrer Zerstörungswut freien Lauf gelassen hatten. Mehr als die Hälfte der Steine dieser im 18. Jahrhundert angelegten Begräbnisstätte wurden beschädigt, darunter auch elf Steine eines Denkmals für jüdische Soldaten, die im 1. Weltkrieg gefallen waren. Eine politische Tat? Es könne auch purer "Vandalismus" dahinter stecken, erklärten die Ermittler.
Antisemitismus: "Ich habe keinen einzigen Friedhof gesehen, der noch nicht geschändet wurde"
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Mehr als 60 zum Teil Jahrhunderte alte Grabsteine des jüdischen Friedhofs im mittelfränkischen Diespeck wurden 2007 demoliert. Die Ermittler zogen anfangs puren "Vandalismus" in Betracht. Der Grund aber war ein anderer.
(Foto: dpa)Zerstörungswut? Rechtsextremismus? Es gibt jüdische Begräbnisstätten in Bayern, die sowohl vor, während als auch nach der NS-Zeit verwüstet wurden. Forscher untersuchen nun diese Taten, die einfach nur fassungslos machen.
Von Olaf Przybilla, Bad Windsheim
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